Screams from Childhood

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Aussbruch aus dem Nebel der Bewunderung

 

Spiritualität zementiert die Blindheit und die Illusionen der Kindheit

Liebesbrief an meinen Ärger
Begegnung mit einer Mauer des Schweigens
Die Falle der Vergebung
Begegnung mit meinem Selbsthass

Vorwort - Ein mutiges Kind

Kapitel 1 - Ein Ausweg

 
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„Spiritualität“ zementiert die Blindheit der Kindheit

1. Teil

Wie wir lernen, unsere Gefühle zu verurteilen – die doch vitale Botschafter unserer Seele sind und uns beschützen wollen

Menschliche Gefühle sind vitale Botschafter, die eine den Körper beschützende Funktion haben. Während unsere Körper und Seelen auf  unsere Umwelt reagieren, übermitteln Gefühle uns wichtige Informationen über die Handlungen und Einstellungen anderer sowie über Erfahrungen, die wir machen – vor allem traumatische Erfahrungen. Doch sehr viele Menschen wollen nicht alle ihre Gefühle erleben und verstehen, denn sie verurteilen einige von ihnen als „negativ“ oder „schlecht“. Diese manipulierende Verdammung unwillkommener Gefühle beginnt in der Kindheit. Eltern, Lehrer und andere Autoritäten, unter anderem religiöse Führer, wollen „gute“ – das heißt gehorsame, gefällige, unkomplizierte Kinder, die nur „gute Gefühle“ zeigen. Da sie weder Kritik noch Protest hören wollen, die aus Gefühlen von Schmerz, Unzufriedenheit, Zweifel und Ärger erwachsen würden, ignorieren, verurteilen und bestrafen sie, sogar körperlich, Kinder, die ihre Meinungen und Gefühle zeigen. Ein Kind, das leidet und rebelliert, erfährt von ihnen kein Mitgefühl und keine Achtung.

Bei Erwachsenen setzt sich diese Haltung in spirituellen Konzepten fort. Menschen, die als Kinder gelernt haben ihre Gefühle zu unterdrücken, fahren später fort, ihre einst verurteilten Gefühle als „negative Emotionen“ zu verwerfen. Sie präsentieren ihrer Umwelt auch weiterhin die gefällige, angenehme Fassade, die ihnen ihre frühesten Erfahrungen aufzwang. Viele Menschen haben zutiefst Angst vor ihren Gefühlen, wenn sie erwachsen geworden sind – besonders wenn sie Ärger und Hass fühlen – und die Verurteilung der „negativen Gefühle“ prägt ihre philosophischen, religiösen oder spirituellen Glaubensinhalte.

Doch Gefühle, die in der Kindheit unterdrückt und zum Schweigen gebracht wurden, verschwinden nicht; sie bleiben im Körper, in jeder Zelle, gespeichert. Ärger und Wut, die niemals den Eltern gegenüber ausgedrückt werden durften, tauchen Jahre später auf, wenn sie – mit Erlaubnis der Religionen und Ideologien – gegen die eigenen Kinder oder „die anderen“ gerichtet werden dürfen. Diese „anderen“ werden, aus welchen willkürlichen Gründen auch immer und ohne jedes schlechte Gewissen, nicht nur als falsch, schlecht, verschieden und böse bezeichnet, sondern sie müssen sogar in der „Hölle“ schmoren, weil sie es angeblich nicht wert sind, einer bestimmten Gruppe und deren vermeintlichen Segnungen – IHRER speziellen Form der Erlösung, IHREM Himmel oder Paradies, dem Leben nach dem Tod und der Reinkarnation – anzugehören. „Ungläubige“ und Menschen, die „auf die falsche Weise“ an den „falschen Gott“ glauben und dem „falschen Weg“ zur Erlösung folgen, werden zum Untergang in verschiedenen Konzepten von Höllen verdammt – genauso wie Kinder, die schmerzliche Konsequenzen leiden müssen, wenn sie unwillkommen sind, als falsch und ungehorsam verurteilt oder gar schuldig gesprochen und verstoßen werden, wenn sie die Überzeugungen, Lügen und Eigentümlichkeiten ihrer Eltern in Frage stellen.

Wozu haben wir Gefühle? Leben wir authentisch und real, wenn wir unsere Gefühle bewerten und unterdrücken? Sind wir ehrlich mit uns selbst, wenn wir unsere Gefühle in „gute“ und „schlechte“ einteilen und die „schlechten“ zum Schweigen bringen? Sind wir uns selbst und unserem Gewissen treu, wenn wir den Glaubensinhalten anderer folgen, die nur allzu oft vor Jahrhunderten gebildet wurden – und die behaupten, gültig zu sein, weil sie von einem „höheren Wesen“ stammen? Auf diese Weise mußten wir doch als Kinder leben; wir hatten damals keine andere Wahl, als unseren Eltern und anderen Erwachsenen zu glauben, zu folgen und zu gehorchen. Doch folgen wir anderen und ihren Vorstellungen, können wir uns selbst nicht wirklich kennenlernen. Das macht uns zu Werkzeugen in den Händen gefährlicher Menschen, die sich selbst nicht kennen sondern ihre destruktiven, inneren Programme ausagieren, ohne sich und anderen darüber Rechenschaft abzulegen. Und ihre Gläubigen wagen es nicht, diese autoritären, uralten Programme zu durchschauen und zu bezweifeln.

Entfernt uns nicht jeder Glaube, dem wir anhängen, von der Wahrheit und Kraft, die lebendig werden, wenn wir mit unserem wahren Selbst in Verbindung stehen, das von unseren eigenen, authentischen Gefühlen und Gedanken geformt wird und uns zu unseren wahren Bedürfnissen, Werten und Zielen leitet? Glaubenssysteme erheben den Anspruch, für alles und für jeden die – gleichen – Antworten zu haben; diese holen sie sich meistens aus uralten Büchern, Traditionen und von bewunderten Autoritäten, besonders von mit kindlicher Inbrunst verehrten religiösen und spirituellen Führern, Gurus und Lamas. Solche Systeme verhängen über ihre Gläubigen bestimmte Regeln, denen sie folgen müssen, doch sie fordern ihre Anhänger nicht auf: „Kenne Dich selbst. Vertraue Dir selbst.“

 

2. Teil

Die zweifelhaften Wurzeln der Meditation und die Verneinung der Gefühle im tibetischen Buddhismus

Menschen, die heutzutage den tibetischen Buddhismus als eine friedliche und beruhigende Ausübung der Meditation feiern, übersehen leichtfertig die Realität einer brutalen Religion mit bizarren Traditionen, die die Meditation als ein tyrannisches Mittel eingesetzt und ausgenutzt hat, um die Macht der Gefühle und des freien, kritischen Denkens zu zerquetschen. Nicht nur EINE Hölle, wie im Christentum, sondern SECHZEHN Höllen verhängen in der Religion des tibetischen Buddhismus den Untergang mit grauenerregenden Schauerszenarios über die Gläubigen. Eine der Traditionen dieser kontrollierenden Religion ist es, Kinder dazu zu zwingen, Mönche zu werden, sie von ihren Familien zu trennen und zu entfernen, den Kontakt mit weiblichen Wesen abzubrechen und mit religiösen Lerninhalten an ihnen eine Gehirnwäsche vorzunehmen. Im Kontext dieser unmenschlichen Religion hat das Wort „Mitgefühl“ keine echte Bedeutung, egal wie oft es beschworen wird, denn Mitgefühl wird diesen mißbrauchten und vernachlässigten Kindern nicht gewährt. Sie werden ihrer Menschenrechte auf eine gesunde, würdige Entwicklung, auf Freiheit und ihr wahres Leben beraubt, um angeblich „spirituell erleuchtet“ zu werden. Doch was soll hier denn „spirituell erleuchtet“ bedeuten, wenn endlos, stundenlang, tagein und tagaus  religiöse Lehren auswendig gelernt und rezitiert werden müssen? Ist es nicht eine grausame Verdummung, eine gefährliche Indoktrination und ein gewissenloser Betrug, Kinder derartig auf eine religiöse Ideologie einzuschwören? Werden ihnen so nicht alle Lebens- und Entwicklungschancen schon im Ansatz geraubt?

Colin Goldner schreibt ein seinem Aufsatz „Mythos Tibet“:

 “Systematisch werden durch den tibetischen Buddhismus geistes- und seelenverkrüppelte Menschen herangezüchtet.”

„Wer die Gebote der Lamas nicht befolge, finde sich unweigerlich in einer der sechzehn Höllen wieder.  Eine davon bestehe aus einem „stinkenden Sumpf von Exkrementen”, in dem man bis zum Hals versinke; zugleich werde man „von den scharfen Schnäbeln dort lebender riesiger Insekten bis aufs Mark zerfressen und zerpickt.”  In anderen Höllen werde man verbrannt, zerschlagen, zerquetscht, von Felsbrocken zermalmt oder mit riesigen Rasiermessern in tausend Stücke zerschnitten.  Und das, über Äonen hinweg, immer wieder aufs Neue.  Was derlei pathologischer Karmawahn in den Köpfen einfach strukturierter, ungebildeter Menschen anrichtet – ganz zu schweigen von den Köpfen drei- oder vierjähriger Kinder, die man damit vollstopft – lässt sich nur mit Schaudern erahnen.“

(Colin Goldner: „Mythos Tibet“; siehe auch http://www.fkpsych.de/)

Warum sind die Angst vor unseren Gefühlen und der Wunsch, sie zu kontrollieren, so weit verbreitet? Warum werden wir nicht ermutigt, alle unsere Gefühle willkommen zu heißen und mit ihnen im unvoreingenommenen, freien, offenen Austausch zu kommunizieren, um herauszufinden, was wir fühlen – und warum wir fühlen, was wir fühlen? Ist die alte Angst aus der Kindheit vor elterlichen Zurechtweisungen, Strafen und Angriffen für unerwünschte Gefühle und Reaktionen so stark und weit verbreitet?

Wenn wir erforschen, warum wir Ärger fühlen, dann kann es sein, daß unser Ärger in der Gegenwart berechtigt ist und uns zu wichtigen Taten befähigt, die nicht nur unser Leben und unsere Interessen beschützen, sondern auch die uns nahestehender, anvertrauter Menschen. Vielleicht führt uns unser Ärger zu Handlungen, die uns zu Aktivisten machen, die sich für soziale Veränderungen, zum Wohl anderer Menschen oder zum Schutz der Umwelt engagieren. Warum sollten wir diesen uns bestärkenden Ärger fort meditieren wollen, um ihn in verschwommene Verwirrung zu verwandeln – und ihm so seine Kraft anzuzweifeln und zu rauben?

Doch unser Ärger kann auch aus dem Schmerz und der Machtlosigkeit erwachsen, die wir als Kinder erlitten haben, als wir die ungerechten Angriffe ärgerlicher, grausamer Eltern hinnehmen mußten, ohne uns wehren zu können – und wo jeglicher Protest nur weitere, sogar lebensbedrohliche Gefahr bedeutet hätte. Wenn dieser latente Ärger Jahre später zum Vorschein kommt, ist er gegen schwächere, unschuldige, machtlose Menschen gerichtet, vor allem gegen die eigenen Kinder. Als machtvolle Autoritäten können Erwachsene ihren alten, unbewußten Ärger dort auslassen, wo sie keine Angst mehr haben müssen, wo sie Herr der Lage sind und sich endlich als mächtig und angsteinflössend erleben können. Es ist unendlich schwieriger und beängstigender, seine Stimme gegen die Mächtigen zu erheben, die eigenen Eltern in Frage zu stellen, zu durchschauen, die Folgen ihrer verletzenden Taten und Haltungen zu erkennen und klar und deutlich wahrzunehmen, wie sie uns emotional programmiert haben. Denn um das tun zu können, müssen wir dem Terror des angegriffenen, beschuldigten, verdammten und bestraften Kindes ins Auge sehen.

Wenn der Ärger für den Erwachsenen jedoch zum Problem wird und es klar ist, daß er nicht im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Realität steht, dann müssen wir ihn in Frage stellen und in der Therapie daran arbeiten, seine Wurzeln zu begreifen und seine Zerstörungswut und die Angriffe auf Unschuldige zu überwinden. Jahrelanges, tägliches Meditieren kann solchen im Verborgenen schwelenden Ärger und Hass nicht auflösen sondern verstärkt nur die Tradition, daß unerwünschte Gefühle unterdrückt werden müssen. Diese Tradition dient den Interessen der Mächtigen – damit wir unbewußte, kontrollierbare und treu ergebene Kinder, bzw. Anhänger bleiben.

Das von den buddhistischen Mönchen propagierte Ausüben der Meditation beginnt sehr früh in ihren Leben. Hauptsächlich besteht es daraus, daß religiöse Aufträge, Forderungen, Befehle, Dogmen und Mantren immer wieder rezitiert werden müssen. Ein Charakteristikum der rituellen Aufstiegsleiter, welche bei den tibetanischen Mönchen die Form der Meditation prägt, verlangt auf bestimmten Stufen solche Wiederholungen bis zu 100.000 Mal, was vor allem zur vollständigen Unterwerfung und Hingebung an den Guru führen soll. Selbst wenn Leute im Westen auf eine weniger betäubende und verdummende Weise meditieren, so zeigt doch der Ursprung dieser Praxis, daß der Zweck der Meditation im tibetischen Kontext weder war noch ist, daß ein Mensch sich selbst erleben und kennen möge, sondern daß er sein Selbstbewußtsein, seine Gefühle, sein kritisches Denken, seine berechtigten Bedürfnisse und Menschenrechte unterdrückt, um ein loyaler Untertan der Mönchselite zu werden.

Erschreckend viele Menschen in der westlichen Welt wollen nicht wahrhaben, wie frauenfeindlich und autoritär diese Religion ist und wie sie das eigenständige Denken auslöscht. Sie lassen die Blindheit der Kindheit durch eine ungeprüfte Täuschung weiterleben. Dabei würde ein klarer Blick auf die Geschichte uns dafür wach rütteln, welche Katastrophen geschehen, wenn zu blindem Gehorsam erzogene Menschen blind ihren verehrten Führern folgen.

Wir leben erst dann ein authentisches Leben, wenn wir uns auf einen lebenslangen Prozeß einlassen, der uns den wahrhaftigen, lebendigen Austausch mit uns selbst, unseren Fragen und unserer Realität ermöglicht. Basierend auf unseren Erfahrungen und Beobachtungen, reagieren wir mit Gefühlen, Leidenschaften, wechselnden Bedürfnissen und Zielen auf unsere Umgebung und die Probleme, mit denen das Leben und eine sich ständig verändernde Welt uns herausfordern. Dieser offene, freie Austausch macht uns zu unverwechselbaren Menschen – jedoch nicht das Einhalten von Glaubensinhalten und Bräuchen, die auf Jahrhunderten voller Verleugnung, blinder Verehrung, Manipulation, Unterdrückung und Machtgier beruhen. Als Kinder haben wir keine andere Wahl, als die Überzeugungen anderer, vor allem unserer Eltern, zu akzeptieren. Egal, was die Eltern auch glauben und selbst, wenn wir als Kinder manchmal Unstimmigkeiten, Widersprüche und sogar Lügen entdecken – Kinder brauchen ihre Eltern zum Überleben und verinnerlichen daher viele der elterlichen Überzeugungen. Bis heute haben weder die 10 Gebote noch andere religiöse oder spirituelle Vorschriften gewaltlose Menschen oder Gesellschaften erschaffen, die aufgehört hätten, zu hassen und töten. Das alte Tibet – ganz im Gegensatz zum weitverbreiteten Mythos – war ein Ort voller Gewalt und Grausamkeit.

„Die herrschende Mönchselite beutete Land und Menschen mit Hilfe eines weitverzweigten Netzes an Klostereinrichtungen und klösterlichen Zwingburgen gnadenlos aus. Bitterste Armut und Hunger durchherrschten den Alltag in Tibet, es gab keinerlei Bildungs- oder Gesundheitseinrichtungen.  Wie in der Hindu-Gesellschaft Indiens bestand auch in Tibet eine strenge Hierarchie an Kasten, einschliesslich einer Kaste von „Unberührbaren”.  Privilegierte beziehungsweise benachteiligte Lebensumstände wurden erklärt und gerechtfertigt durch die buddhistische Karmalehre, derzufolge das gegenwärtige Leben sich allemal als Ergebnis angesammelten Verdienstes respektive aufgehäufter Schuld früherer Leben darstellte.“

Das tibetische Strafrecht zeichnete sich durch extreme Grausamkeit aus.  Zu den bis weit in das 20. Jahrhundert hinein üblichen Strafmaßnahmen zählten öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmassen, das Ausstechen der Augen, das Abziehen der Haupt bei lebendigem Leibe und dergleichen.  Da Buddhisten die Tötung eines Lebewesens prinzipiell untersagt ist, wurden die Delinquenten oftmals bis nahe an den Tod heran gefoltert und dann ihrem Schicksal überlassen.  Starben sie  nun an den Folgen der Tortur, war dies durch ihr eigenes Karma bedingt.

(Colin Goldner, „Mythos Tibet“)

Selbst in der heutigen Zeit brach in den 90er Jahren ein gewalttätiger Kampf unter den im Exil lebenden tibetischen Mönchsgruppen aus, als der Dalai Lama einen ihrer vielen, seit je verehrten Götter, öffentlich für gefährlich und nicht länger der Anbetung und Verehrung für würdig erklärte. Wenn man erfährt, wie er diese Entscheidung traf, erwacht man verblüfft und aufgeklärt aus den Idealisierungen, die diesem Mann entgegengebracht werden. In dem Video „Dalai Lama verursacht Bruderzwist“ wird sichtbar, auf welch verrückte, abstoßende und unmenschliche Weise dieser Vorgang des Orakelspruchs verläuft, und man kann klar erkennen, wie gereizt der Dalai Lama die durch sein Verbot unter den tibetischen Mönchen ausbrechende Gewalttätigkeiten verleugnet – so als ob das Verleugnen sie verschwinden lassen könnte.

(Swiss TV über den Dalai Lama and Dorje Shugden; video bei youtube: Teil 1; Teil 2 und Teil 3)

Salman Rushdie hat gesagt: „Meiner Meinung nach sollte das Wort „spirituell“ auf den Index kommen und, sagen wir, 50 Jahre nicht verwendet werden. Was heute unter dem Rubrum „spirituell“ so alles unter die Leute gebracht wird – es ist unglaublich. Das geht hin bis zum spirituellen Schoßhund und zum spirituellen Shampoo.“ (Der Spiegel, Salman Rushdie im Gespräch, „Terror ist Glamour“, 28. August 2006)

Spirituelle Bewegungen werden von traditionellen, unwahren Glaubenslehren inspiriert und beeinflußt, die von uralten Religionen entwickelt wurden, um Macht zu erobern und zu erhalten. Was das Wort „Spiritualität“ eigentlich bedeutet, ist nicht klar, weil nebulöse Vorstellungen von unsichtbaren und unbewiesenen „höheren Wesen“ diese Bewegungen prägen. Unter dem Bergriff „Spiritualität“ finden sich Bewegungen, die sich zwar nicht an eine Religion, jedoch durchaus an einen „Gott“ oder ein „höheres Wesen“ gebunden fühlen und in das sie ein unbegrenztes, kindliches Vertrauen setzen. Sie haben auch gemeinsam, daß man sich dem Willen Gottes oder des höheren Sinnes und Zweckes beugen muß – daß alles Handeln „aus Liebe“ geschehen soll – ohne daß man die Realität deutlich sehen und eindeutig beim Namen nennen kann; daß vor allem Ärger oder gar Wut, Protest und Hass abzulehnende Gefühle sind; und daß man andere nicht verurteilen darf. Menschen, die spirituellen Überzeugungen anhängen, glauben sich frei von dogmatischen, religiösen Glaubenssätzen. Doch bei näherem Hinschauen wird deutlich, daß ihre spirituellen Konzepte auch von rigiden, dogmatischen Glaubenssystemen geformt sind, die ihre Anhänger genausowenig ermutigen, sich selbst kennen und verstehen zu lernen. Gespeist von vagen Ideen über „höhere Mächte“, „das Universum“, „Karma“, „Wiedergeburt und Reinkarnation“ u. a., lehren sie – ganz in den Fußstapfen der uralten Tradition der schwarzen, giftigen Pädagogik – daß Meditation und Vergebung „Gelassenheit“ und „inneren Frieden“ bringen. Sie verdrehen sinnlose, althergebrachte psychologische Bezeichnungen zum Irrglauben einer Pop-Psychologie, die zum Beispiel behauptet, das „Ego“ sei der Sitz „schlechter Eigenschaften“; daß man das schlechte Verhalten anderer nicht bewerten und nicht verurteilen darf, sondern „mit Liebe“ beantworten muß; und daß es „eigensinnig“ und „nicht spirituell“ ist, wenn man sich eine eigene, unabhängige, kritische Meinung erlaubt. Solche eigenständigen Haltungen muß ein spiritueller Jünger jedoch überwinden.

Wenn man Glaubenslehren wie die vom Karma näher anschaut und erkennt, wie sie von den religiösen und oft auch politischen Systemen in der Vergangenheit benutzt wurden, um sie an der Macht zu halten, dann wird klar, daß sie geschaffen wurden, um den Mächtigen unbeschränkte Kontrolle über ihre Untertanen zu geben. Im Alten Tibet diente der Karmaglaube dazu, die Leibeigenen und Sklaven dankbar, unterwürfig und willig in Schach zu halten, weil ihnen die Ausweglosigkeit ihrer jammervollen Leben zynisch als eine in vergangenen Leben angesammelte Schuld aufgebürdet wurde. Die tyrannische und grausame Theokratie des alten Tibet wurde von der herrschenden Eliteklasse der Mönche mit eiserner Hand regiert. Sie hatten keine Empathie und übernahmen keine Verantwortung für die Not ihrer Untertanen. Endlose Stunden und Jahre des Meditierens brachten niemals den bitterarmen, ausgebeuteten und unterdrückten Massen den Respekt, das Mitgefühl oder die gesellschaftliche Veränderungen, die sie von ihrem Elend erlöst hätten.

Christopher Hitchens beschreibt in seinem Buch "god is not Great" (gott ist nicht Groß), wie der "Japanische Buddhismus ein treuer Diener – sogar ein Fürsprecher – von Imperialismus und Massenmord war." "Am Ende des fürchterlichen Konfliktes, den Japan begonnen hatte, waren es die buddhistischen und Shinto Priester, die die Selbstmordbomber oder Kamikaze ('göttlicher Wind'), Fanatiker, rekrutierten und trainierten und ihnen versicherten, daß der Kaiser ein 'goldener, heiliger, das Rad drehender König' war, in der Tat eine der vier Manifestierungen des idealen buddhistischen Monarchen und ein Tathagata, oder ein 'vollkommenes, erleuchtetes Wesen', der materiellen Welt."

Hitchens faßt die Denkweise des Buddhismus so zusammen: "Ein Glaube, der den Verstand und das freie Individuum verachtet, der Unterwerfung und Resignation predigt und das Leben als einen traurigen Übergangszustand erachtet, ist für Selbstkritik schlecht ausgerüstet. Diejenigen, die von den konventionellen "Bibel" Religionen gelangweilt, die "Erleuchtung" dadurch suchen, daß sie ihre eigenen kritischen Fähigkeiten ins Nirwana, egal welcher Form, auflösen, sollten besser sich warnen lassen. Sie mögen denken, daß sie den Bereich des verachteten Materialismus hinter sich lassen, aber sie werden doch auch aufgefordert, ihre Vernunft einzuschläfern und ihren Verstand, zusammen mit ihren Sandalen, wegzuwerfen." (Übersetzt von Barbara Rogers) (Lesen Sie hier mehr)

 

Teil 3

Die emotionale Falle der 12 Schritt-Gruppen und ihr Vertrauensbruch

In der westlichen Welt sind Selbsthilfegruppen zum vorherrschenden Hilfsprogramm geworden, um das zu ermöglichen, was als „Heilung“ oder „recovery“ angepriesen wird – die Befreiung von süchtigen Abhängigkeiten. Doch sie erwähnen mit keinem Wort, daß es dabei um das Bemühen geht, der Selbstzerstörung und Zerstörungswut, welche aus der Not und dem Leiden der Kindheit erwachsen sind, zu begegnen. Im Gegenteil, spirituelle Sprüche ersetzen den klaren Blick auf Wahrheit und Realität. Die anonymen Alkoholiker erheben den Anspruch, ihre 12 Schritte seien ein nützliches Werkzeug zum Überwinden der Alkoholabhängigkeit und sogar zum Leben und gäben ihren Anhängern „spirituelle Orientierung“. Zwei alkoholsüchtige und extrem religiöse Männer, die glaubten, die Bibel habe alle Antworten, gründeten AA im Jahr 1935. Sie benutzen die Bibel und ihren religiösen Eifer, um die 12 Schritte zur Enthaltsamkeit zu erfinden. Seither sind diese Schritte weder in Frage gestellt noch verändert worden, ungeachtet der neuen Erkenntnisse, die wir inzwischen über die Psyche und den Verstand des Menschen, über die Ursachen selbstzerstörerischen Verhaltens und die Veränderungen der Persönlichkeit auf Grund schädigender Kindheiten gewonnen haben. Die traumatischen Erlebnisse von mißbrauchten und mißhandelten Kindern haben vernichtende Auswirkungen für die entscheidende Entwicklung des Gehirns in der frühen Kindheit.

(Lesen Sie dazu über die Forschungen von Bruce D. Perry– viele Artikel von ihm finden Sie auf englisch bei der Child Trauma Academy – von Martin Teicher bei der Havard Medical School und auf deutsch „Wunden, die nicht verheilen“ – und einen informativen Artikel über die Entwicklung des kindlichen Gehirns von Madeleine Nash "Fruchtbarer Geist")

Da diese 12 Schritte zum Dogma für alle möglichen Arten von Selbsthilfegruppen geworden sind, muß man sich fragen, welche Folgen das für die Gesellschaft hat und ob diese Indoktrination sich hinter dem Wiederaufleben der religiösen Leidenschaften und Blindheit verbirgt, die in den USA beobachtet werden können.

Schon der Gebrauch des Wortes „Spiritualität“ scheint den Autoren dieser 12 Schritte eine Gott-gleiche Autorität zu geben, als ob allein sie die Wahrheit wüßten und sprächen. Nur sehr selten werden diese beiden Männer, ihre Motive, Behauptungen und die Geschichte der AA in Frage gestellt. Die Grundlehre aller spirituellen Glaubenslehren ist die Verbindung mit einem höheren Wesen; sie beherrscht auch das Glaubenssystem der anonymen Alkoholiker. Die 12 Schritte handeln nicht davon, wie man sein wahres Selbst entdeckt, wie man seine Gefühle und die eigene Geschichte verstehen lernt oder wie man für sich selbst und für die Folgen einer traumatischen Vergangenheit Mitgefühl entwickeln kann. Der dritte Schritt fordert: „wir faßten den Entschluß, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes - wie wir Ihn verstanden - anzuvertrauen.” Es wird demnach nicht nur der Glaube an eine höhere Macht verlangt, sondern man muß auch den eigenen Willen und das eigene Leben diesem unbekannten Wesen unterwerfen.

Doch was soll „höheres Wesen“ oder „höhere Macht“ eigentlich bedeuten? Hat es mehr Wissen, Macht, Begabung, Ressourcen und bessere Eigenschaften als wir Menschen? Wo haben solche idealisierenden Bilder von einer höheren, allwissenden Macht ihren Ursprung? Was Menschen auf ein solches höheres Wesen projizieren, stammt letzten Endes aus ihren Kindheitserfahrungen – den einzigen realen Erfahrungen, die sie mit grenzenlos mächtigeren Wesen machten – ihren Eltern und Betreuern, deren Willen sie sich bedingungslos fügen mußten. Je autoritärer und gewalttätiger die Familie, umsomehr wurden der Wille und die Persönlichkeit des Kindes mißachtet und unterdrückt. Welchen pervertierten Bedürfnissen dient der Ruf nach der „höheren Macht“ – wenn nicht der Verleugnung and Angst von zwei Menschen, die sich diese 12 Schritte vor über 70 Jahren, ohne irgendwelche Forschungen, ohne psychologische Erfahrungen und Kenntnisse, dafür jedoch erfüllt von dogmatischen Glaubenssätzen, ausgedacht haben?

Wenn man die 12 Schritte sorgfältig liest, entlarven sie sich auch als eine Fortsetzung der schwarzen Pädagogik in Form von einengenden Dogmen, die als spiritueller Fortschritt verkauft werden. Ken Ragge beschreibt in seinem Buch „More Revealed“ wie AA innerlich funktioniert.

(Link zu seinem Buch online auf englisch: http://www.morerevealed.com/)

(Links zu kritischen Informationen über AA auf deutsch finden Sie hier: http://www.noart.de/ambrosia/index.php

http://12schrittefrei.de/news.php?newlang=german

http://user.cs.tu-berlin.de/~gator/aa/index.html)

“Wie alle Kulte, die das menschliche Bewußtsein kontrollieren, will AA die innere Welt der intellektuellen Erfahrung kontrollieren. Diese Kontrolle beschränkt sich nicht auf eine manipulierende Sprache. Man soll lernen, daß man kein Recht darauf hat, eigene Gedanken zu denken. Sein Denken soll auf ‚einer höheren Ebene’ stattfinden.“

„Das AA Mitglied hat nicht nur kein Recht, eigene Gedanken zu denken, sondern diese Einschränkung dehnt sich auch auf das emotionale Leben aus, wie es der 4. Schritt beschreibt. AA Mitgliedern wird beigebracht, ihren eigenen Denkprozeß mit Techniken zu unterbrechen, die die Gedanken stoppen. Der beliebteste Weg ist dafür bei AA das Gebet: ‚dein Wille, nicht meiner, geschehe.’ Dieser Satz oder ein ganzes Gebet sollen immer dann aufgesagt werden, wenn man emotional aufgebracht ist.“

„AA behauptet, daß ... positiv bejahende Handlungen notwendig sind, um den ‚Willen des Selbst wegzuschneiden, der schon immer den Einzug Gottes ... oder der höheren Macht blockiert habe.’“

Die kunstreichen Behauptungen über angebliche spirituelle Weisheiten verbergen eine Falle, in der wir nichts anderes als die Fortsetzung schädlicher Kindheitsmechanismen finden, die das wehrlose, verletzliche und hilflose Kind zwangen, sich den allmächtigen Eltern zu beugen. Die 12 Schritte stoßen ihre Jünger noch tiefer in absurde Überzeugungen hinein, die die kindlichen Nöte von Angst, Selbst-Haß, Überforderung und Überanstrengung zu einem dauerhaften Streß weiter schüren. Sie machen den Alkoholsüchtigen zu einem Glaubenssüchtigen und unterwürfigen Anhänger. Die Selbstverachtung beginnt damit, daß man sich bei den AA Treffen mit den Worten: „Ich bin AlkoholikerIn“ vorstellen muß, als ob die Abhängigkeit vom Alkohol die eigene Identität ausmachte. Diese entwürdigende Art der Vorstellung lehrt Selbstverachtung, nicht Selbstliebe. Es ist grausam, wenn man in Selbsthilfegruppen auf  so abwertende, einschränkende Weise definiert wird. Das erinnert mich an Kinder, die vorwurfsvollen, verärgerten Eltern oder anderen Autoritäten eingestehen müssen, daß sie „schlecht“ oder „böse“ sind. Solcher verbaler und emotionaler Mißbrauch ist längst als gefährliche, destruktive Kindesmißhandlung anerkannt; neben der Vernachlässigung und dem körperlichen und sexuellen Mißbrauch verändert er die geistige Verfassung eines Menschen und hat lebenslange schädliche Folgen. AA benutzt solche Geständnisse, um die Tradition der Schwarzen Pädagogik fortzusetzen, die ganz im Dienst des Zwanges steht, sich selbst hassen zu müssen. Es ist erstaunlich und erschütternd, daß die Anhänger von AA das weder anzweifeln noch hinterfragen.

Ist es nicht das Ziel und Wesen aller Glaubenssysteme, daß ihre Anhänger die „allwissenden“, alles besser-wissenden Autoritäten ja nicht in Frage stellen sollen und aus diesem Grund ihre Gefühle, Beobachtungen, Erfahrungen und Erkenntnisse ignorieren und verleugnen müssen? Sind Glaubenssysteme nicht ein klares Werkzeug, um Macht über andere auszuüben und um ihr Denken und ihre Seelen im Dunkeln bleiben zu lassen – wo sie unfrei den alten Kindheitsängsten, dem Gehorsam und der Blindheit weiter ausgeliefert bleiben?

Ken Ragge führt aus, daß das AA Mitglied im vierten Schritt

„auch lernt, daß er sein Erkennen des ‚Bösen und der zersetzenden Angst’ unterdrücken muß. Obwohl, schon mit dem ersten Schritt beginnend, die Angst sein Hauptantrieb ist, erhält das Gruppenmitglied sein Bewußtsein davon nicht aufrecht. Es wäre ‚gefährlich’, ‚böse’, ‚nicht spirituell’ und ‚sinnlos’ zu merken, was in einem vor sich geht. Zu den Bereichen des emotionalen Lebens, die abgeleugnet werden müssen und die man umgedeutet wahrnehmen soll, gehört eine weite Spannbreite von Emotionen, die als ‚Selbstmitleid’ bezeichnet werden; dazu gehören Traurigkeit, Einsamkeit und Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit.“ (Ken Ragge, More Revealed)

Wir wissen heute, daß Kindesmißhandlung und Vernachlässigung zu zerstörerischem und selbst-zerstörerischem Verhalten führen. Süchtige benutzen giftige Substanzen, um ihre unerträglichen Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Dies ist Ausdruck ihres fehlgeleiteten Bemühens, das in jede Zelle ihres Körpers eingravierte Leiden zu mildern. Sie brauchen unbedingt Mitgefühl, Verständnis und Unterstützung, um sich diesen Gefühlen zu stellen. Doch weder die 12 Schritte, noch das Gebet oder die Meditation können eine ehrliche, freie und sinnvolle innere Kommunikation herbeiführen, wenn diese schon in der Kindheit nicht erlebt und gelernt werden konnte.

Ken Ragge:

„Es gibt viele direkte Wechselbeziehungen zwischen der Verachtung von AA für die normalen menschlichen Emotionen und Gedanken – und den Haltungen, die in suchterzeugenden Familiensystemen ausgedrückt werden. Im suchterzeugenden Familiensystem werden das Bewußtsein und die Wahrnehmung des Kindes abgewertet. AA bezeichnet das Bewußtsein seiner Mitglieder als ‚alkoholisches Denken’. Kindern wird beigebracht, daß die Erfahrung diverser Emotionen falsch ist. AA lehrt das gleiche. Kinder im suchterzeugenden Familiensystem sind in einer Zwickmühle gefangen, wo sie sich quälen müssen herauszufinden, warum sie im Unrecht sind. Das AA Gruppenmitglied ist in derselben Zwickmühle. Die Doktrin und die Autoritätspersonen sind immer im Recht; es ist das Gruppenmitglied, mit dem etwas nicht stimmt. AA erweitert dieses ‚Falschsein’ und ‚Schlechtsein’ des Alkoholikers. Immer wenn der Alkoholiker über etwas aufgebracht ist, dann stimmt etwas nicht mit ihm.“

(Ken Ragge, More Revealed)

AA bringt den Süchtigen erneut auf einen Kurs des Selbstbetrugs. Schon in der Kindheit des wahrhaftigen Zugangs zu unabhängigem Denken und Fühlen beraubt, beugt sich das AA Mitglied willig den 12 Schritten, die für die Verstärkung der selbstzerstörerischen Verleugnung arbeiten. Nur wenn die Gefühle hervorkommen, erforscht und verstanden werden können bedarf es nicht mehr des Alkohols oder anderer Mittel, um sie zu betäuben und zu unterdrücken, um so die alten Nöte zum Schweigen zu bringen. Doch es ist nicht Teil der AA Strategie, die eigenen Gefühle zu finden und sie und ihre Ursachen zu verstehen – daher erweisen sich die 12 Schritte als eine längst überholte, gefährliche, veraltete Lehre um die Blindheit und Unterwürfigkeit der Kindheit aufrecht zu erhalten.

„Jeder Zwischenfall, der Angst, Ärger, Traurigkeit, Schmerz oder Einsamkeit hervorruft, wird aus der Perspektive betrachtet, daß, auf die eine oder andere Weise, nur das Mitglied allein etwas falsch gemacht hat. Es ist der Sünder. Es ist schuldig.“

(Ken Ragge, More Revealed)

„Wenn eines der bedeutendsten Ereignisse seiner Kindheit der Tod seiner Eltern war, dann hat es mit Sicherheit gesündigt, und zwar schwer gesündigt. Es ist die normale Reaktion von Kindern, die ihre Eltern verlieren, sich traurig, einsam, verletzt, hilflos, ärgerlich und ängstlich zu fühlen – also ist es ganz offensichtlich, daß das Gruppenmitglied sich des Selbstmitleids, der Verbitterung, der Angst und der ‚alkoholischen Sensibilität’ schuldig gemacht hat. Das Gruppenmitglied muß verstehen lernen, daß das wirkliche Problem darin besteht, daß man diesen Gefühlen erlaubt, zu existieren.  Dies weist auf einen der Hauptzwecke des vierten Schrittes hin, die Einrichtung der emotionalen Kontrolle. Der Indoktrinierte muß daran arbeiten, zu verstehen, daß die Erlaubnis, das eigene Selbst leben zu lassen, die Ursache aller schädlichen Folgen war.“

(Ken Ragge, More Revealed)

Wie ist es nur möglich, daß im 21. Jahrhundert zahllose Selbsthilfegruppen von derartig dogmatischen, manipulierenden Glaubensüberzeugungen – vollgetränkt von schwarzer Pädagogik – kontrolliert und gehirngewaschen werden? Wie kann dies in einer Zeit geschehen, wo wir immer mehr über die Ursachen der Suchtabhängigkeit und über die Konsequenzen von Kindesmißbrauch und Vernachlässigung für die Entwicklung der Emotionen, des Gehirns und menschlichen Verhaltens lernen?

Die 12 Regeln von AA bringen dem AA Mitglied kein Mitgefühl – weder für sich selbst, noch für das Kind, das einst furchtbar durch repressive, grausame, autoritäre und gnadenlose Eltern leiden mußte. Diese 12 Regeln verlangen, daß man, um sich gut zu fühlen, seinen Ärger, Protest und Hass verleugnen muß. Sie bewirken, daß sich im Erwachsenen die kostbare Tür für eine befreiende Begegnung mit den unterdrückten Reaktionen auf verletzende, traumatische Angriffe gegen das Kind nicht öffnen kann sondern noch fester verschließen muß. Die Illusion der Vergebung nimmt sich nicht dieses Kindes an und führt es nicht zur Wahrheit und in die Freiheit. Süchtige können einen Weg aus ihrem Leiden und ihrer Abhängigkeit finden, wenn sie für dieses einst verletzte und geschädigte Kind Mitgefühl entwickeln – und auf diese Weise auch für sich selbst; wenn sie die Gründe für alle ihre Gefühle verstehen, vor allem für die von Schmerz und Wut; wenn sie gegen das, was sie verletzt und ihnen geschadet hat, aufbegehren und auch gegen die Täter, die dafür verantwortlich waren oder sind – um durch diesen Prozeß den Zugang zu ihren authentischen Bedürfnissen zu finden.

In ihrem Aufsatz „Was ist Hass?“ schreibt Alice Miller:

Auch ich bin der Meinung, daß der Hass einen Organismus vergiften kann, aber nur solange er unbewußt ist und auf Ersatzpersonen, also Sündenböcke, gerichtet bleibt. Dann kann er sich nicht auflösen. Wenn ich z.B. die Fremdarbeiter hasse, aber nicht sehen darf, wie meine Eltern mit mir umgingen, als ich ein Kind war, daß sie mich beispielsweise stundenlang als Säugling schreien ließen oder mich nie liebevoll anschauten, leide ich unter einem latenten Hass, der mich lebenslang begleiten kann und verschiedene körperliche Symptome verursachen mag. Wenn ich aber weiß, was meine Eltern mir durch ihre Ignoranz angetan haben und meine Empörung über dieses Verhalten bewußt spüren konnte, habe ich es nicht nötig, meinen Hass auf andere ignorante Personen zu übertragen. (http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?lang=de&nid=36&grp=11)

In der Philosophie von AA findet sich nicht ein einziges Wort über das Unrecht, das dem alkoholabhängigen Menschen angetan wurde und das solche erschreckenden,  überwältigenden Gefühle auslösen kann. Statt dessen verwirft AA die Gefühle, die uns den Zugang zu unserer Geschichte und Wahrheit ermöglichen, die in den Zellen unseres Körpers aufgespeichert sind und warten – um endlich gehört, verstanden und ernst genommen zu werden. Nur sie können uns helfen, uns selbst wirklich kennen zu lernen – doch genau das will AA verhindern, denn angeblich „war es das Selbst, das uns auf unterschiedliche Weisen niedergezwungen und vernichtet hat.“ (AA, Das große Buch, Kapitel 5) Eine bereits in der Kindheit gepredigte und tief einprogrammierte Lüge kehrt als machtvolles Argument wieder, um das Selbst zum Schweigen zu bringen.

In anderen Schritten muß das AA Mitglied vor sich selbst, vor Gott und anderen Menschen „unverhüllt die eigenen Fehler eingestehen“. So wird man noch tiefer in Schuldgefühle und Selbstanklagen gedrückt und erhält nicht die Chance zu erforschen, warum man andere verletzt oder wie man destruktive Verhaltensweisen und Überzeugungen gelernt hat. Man darf nicht wissen, warum man fühlt, was man fühlt. Doch wie kann man sich selbst lieben, wenn man nicht mit sich selbst, seinen Gefühlen und Erfahrungen in Verbindung steht? Die 12 Schritte verlangen, daß der Alkoholiker bereit ist, „all diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen“ und ihn demütig bittet, „unsere Mängel von uns zu nehmen“ (Schritt 5 und 6); daß er „durch Gebet und Besinnung die bewußte Verbindung zu Gott – wie er Ihn versteht – vertieft“; daß er dafür betet, daß Gott ihm „Seinen Willen erkennbar werden“ läßt  und ihm „die Kraft gibt, ihn auszuführen“(Schritt 11); und – weil er  „durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatte“ – wird er nun aufgefordert: „diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten.“ (Schritt 12) Der undefinierbare Begriff der „Spiritualität“ wird benutzt, um ein religiöses Programm und religiöses Missionieren zu verbergen.

Weshalb und wozu sollten wir denn „falsche, wertlose“ Gefühle haben? Warum sind Gefühle wie Ärger und Hass eigentlich so gefürchtet? Warum werden sie mit Etiketten wie „negativ“ und „schlecht“ bekämpft? Warum sollen wir sie aus unseren Körpern und unserem Denken und Fühlen fort zwingen? Warum wird die Frage – woher kommt mein Ärger, mein Hass – nicht gestellt? Warum sollten wir mit solchen problematischen Defiziten geboren sein? Das erinnert mich an das Beschneiden, wo die Autoritäten und Experten der Religionen, der Familien und der Medizin behaupten, daß bestimmte Teile eines Jungen oder Mädchens unerwünscht, wertlos und falsch seien, so daß man sie einem „höheren Zweck“ oder einer „höhere Macht“ opfern und daher wegschneiden muß.

 

Teil 4

Indem wir durch eine effektive Therapie unsere Gefühle und wahre Identität zurückerobern, ehren wir nicht nur die menschliche Natur sondern wir lernen auch, unsere Integrität zu beschützen.

Wie ein abhängiges Kind in der Kindheit, so verharrt der spirituell Gläubige in einer devoten Haltung, die ihn „höheren Autoritäten“ folgen läßt und für die er seine ureigenen Gefühle und seine Wahrheit unterdrücken muß, um sich selbst mit noch mehr Schuldgefühlen zu belasten. Darunter liegt sein wahres Selbst mit seinen echten Gefühlen und Bedürfnissen begraben. Viel zu viele Kinder müssen als machtlose, hilflose Opfer unter den Beschuldigungen und dem Ärger ihrer Eltern leiden. Ihr „tägliches Brot“ besteht daraus, daß sie mit Schuldgefühlen beladen werden. Sie sind durch die Hölle gegangen, weil ihre Seelen und Körper durch verschiedene Formen der Gewalt – körperliche, verbale, emotionale und/oder sexuelle – gefoltert wurden, was Ängste, Unterwerfung und den Verlust des Selbstvertrauens zur Folge hat. Sie können diese Hölle nur erkennen und verlassen, wenn sie als Erwachsene ihre Gefühle erleben und sich in der Therapie gegen das, was man ihnen als Kinder angetan hat, auflehnen können. Wenn sie endlich die Schuld dem wahren Schuldigen zuschieben können – dem Täter – und ihre so lange unterdrückten und so gerechtfertigten Gefühle von Ärger und Hass für den Täter verstehen können, dann gewähren sie endlich sich selbst Mitgefühl und beginnen so, sich selbst zu lieben. Dann hören die alten Gefühle auf, sie anzutreiben und zu quälen, und sie dienen nun nicht mehr dazu, andere zu verletzen oder ihnen zu schaden.

Dieser Prozeß, der dem ehemaligen Opfer Selbstbewußtsein und Macht gibt, erschafft ein neues, erwachsenes Bewußtsein, das die Realität – anstatt sie zu vernebeln – als das erkennt, was sie ist und das Opfer befähigt, sich selbst zu achten und zu beschützen. Indem die Erwachsene die lang zurückgehaltenen Schmerzen und ihre Wut fühlen und ausdrücken kann, realisiert sie, wie sie zum machtlosen Opfer gemacht wurde. Damit läßt sie die Opferrolle und die Programmierungen ihrer Eltern hinter sich und erobert sich ihr Leben. Indem die Angst vor den Gefühlen endet, kehrt die Fähigkeit, fühlen zu können, zurück. Dann kann das wahre Selbst hervorkommen, für das schikanierte Kind  und die nun bewußte Erwachsene sprechen und sich einsetzen. Sie kann ihre Integrität und Grenzen beschützen und sich mit Freude für ihr Wohlergehen einsetzen. Sie kann schädliche, giftige Beziehungen verlassen, auch die mit verletzenden Eltern, und ganz bewußt neue und ihre ureigenen Werte wählen. Sie kann ihre Gefühle und neugewonnenen Einsichten benutzen, um ihre Kinder menschenwürdig zu behandeln, ihre(n) PartnerIn und ihre Freunde zu unterstützen, um erfüllende Arbeit zu finden und um sich ein befreites, sinnvolles Leben zu bauen.

Die Forderung „negative Gefühle“ loszuwerden berücksichtigt weder die Realität der Erwachsenen noch die Not des Kindes, das unter seinen Eltern gelitten hat und/oder leiden muß. Unsere Gefühle geben uns wichtige Aufschlüsse über diese Not aus der Vergangenheit, sowie über das, was im realen Leben des erwachsenen Menschen vor sich geht. Der Kampf gegen die „negativen Gefühle“ ist ein gefährliches und irreführendes Ansinnen. Es setzt die in der Kindheit erlernte Verurteilung des Aufbegehrens fort, so daß man nicht lernt, sich gegen Grausamkeit, Anmaßung, Lügen, Arroganz und Verwirrung zur Wehr zu setzen und Nein zu sagen. Dieses Ansinnen fordert uns nicht zu Einsicht, Verständnis und Ehrlichkeit auf sondern vernichtet das Opfer und seine Wahrheit durch Verleugnen. Wenn wir unsere Gefühle in ihrem traumatischen Kontext erleben, ausdrücken und verstehen können – da wo sie einst zum Schweigen gebracht worden waren – werden wir real und finden wir uns selbst. Das Trauma verliert seine Macht über uns, weil wir nicht länger die Geiseln unserer zum Verstummen gebrachten Gefühle, des Betrugs, der Gewalt und Lügen sind, die unsere Wahrheit und Identität unterdrückt hielten. Wenn wir in unserem gegenwärtigen Leben unsere Gefühle anhören und ernst nehmen, erobern wir unsere Kraft und ergreifen die Initiative, um wichtige Veränderungen zu wagen. Das Verleugnen der Gefühle führt einen Menschen weg von seiner Wahrheit, seiner Authentizität – von sich selbst. Wir können nicht mit uns selbst ehrlich sein, wenn wir unter dem Zwang stehen, „negative Gefühle“ unterdrücken zu müssen. Wir sind vom Fluch der Verleugnung, der Lügen und der Untertänigkeit erlöst, wenn wir alle unsere Gefühle fühlen, verstehen und klären können.

Die Vorstellung von „spirituellem Heilen“ ist auch in den Bereich der Psychotherapie eingedrungen, wo es geschehen kann, daß Therapeuten uns die Möglichkeit geben, schreckliche Dinge über unsere Kindheit zu fühlen und zu wissen – und uns dennoch davon abhalten, wirklich auf der Seite des mißbrauchten, verlassenen Kindes zu sein. Therapeuten, die nicht selbst den Mut und die Ausdauer haben, sich mit der Realität ihrer eigenen Kindheit zu konfrontieren, können uns nicht in die Freiheit führen. Nur Therapeuten, die nicht mehr Angst vor ihren eigenen Gefühlen und ihrer Geschichte haben und die um ihre Wahrheit und Befreiung kämpfen, sind sinnvolle Begleiter auf dem Weg zur Selbstbefreiung. Der Prozeß, das eigene Leben zurückzugewinnen, wird von Therapeuten verhindert, die ihre Klienten verwirren, indem sie die gegenwärtige und vergangene Realität ihrer Klienten mit spirituellen Glaubensinhalten verschleiern.

Wenn wir uns am Glauben und an Dogmen, auch mit spirituellem Inhalt, festhalten, können wir keine Verbindung zu unserer Realität und mit uns selbst herstellen. Wie können das nur in einem kontinuierlichen Prozeß erschaffen, bei dem wir unseren Gefühlen und Gedanken zuhören; unsere innere Welt erforschen und verstehen lernen; unsere Handlungen und Überzeugungen, unsere Beziehungen und Lebensweise in Frage stellen – um uns unserer wirklichen Bedürfnisse und Werte bewußt zu werden. Unsere Kindheit formt uns auf tiefe, unentrinnbare, oft sehr schmerzliche und verletzende Weise – vor allem im Hinblick darauf, wie und was wir fühlen. Wenn Traurigkeit, Schmerz und Ärger in der Kindheit auf verächtliche Verurteilung, Bestrafung oder Verhöhnung trafen, hat das schwerwiegende und lebenslange Folgen für unsere Fähigkeit, mit diesen Gefühlen umzugehen, wenn andere oder wir selbst sie erleben. Spirituelle Dogmen halten im erwachsenen Leben diesen Selbstbetrug und Kampf gegen die Wahrheit und Kraft unserer Gefühle aufrecht.

Das Vermeiden und Unterdrücken bestimmter Gefühle befreit uns nicht. Der Zwang zur Kontrolle wird nicht nur in den Aufforderungen  an die Anhänger spiritueller Überzeugungen sichtbar, wie sie mit sich selbst und ihren Gefühlen umgehen sollen – sondern auch  in der Art und Weise, wie spirituelle Systeme und ihr hierarchisches Wesen funktionieren. Doch Kontrolle ist nicht die Antwort – wir erobern unsere Freiheit, wenn wir unsere ureigene innere Welt verständnisvoll annehmen und mit ihr im wachen, lebendigen, konstanten Austausch stehen.

Die Machtlosigkeit der Kindheit spiegelt sich in spirituellen Glaubensbekenntnissen, wo der Gläubige – auf seinen Knien sich einer „höheren Macht“ unterwerfend, um diese anzubeten – jedoch nicht sich erheben, keinen Widerstand gegen mißbrauchende Ansprüche und Taten leisten, nicht den Arm, den Verstand und die Gefühle gebrauchen kann, um sich zu verteidigen, um die verletzenden Übergriffe, die emotionalen, verbalen und körperlichen Schläge, abzuwehren und zu beenden – und schon gar nicht um zurückzuschlagen. Diese gefährliche, absurde und erschreckende Konditionierung dressiert Kinder nicht nur dazu, Mißbrauch, erniedrigende Angriffe und Mißhandlungen hinzunehmen – ohne daß sie irgendein Bewußtsein entwickeln können, was ihnen da wirklich angetan wird, wie sie in die Irre geführt und welche Verbrechen an ihnen begangen werden – sondern zwingt sie auch, den Täter nicht klar zu sehen und zu durchschauen, sondern statt dessen zu verehren.

So müssen ohnmächtige, wehrlose Kinder – ohne Anwalt und Verbündete auf ihrer Seite – sich der Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Gewalt ihrer Eltern und anderer Autoritätspersonen beugen, die von ihnen Bewunderung, Anbetung und die Unterwerfung loyaler, treuer Untergebener erwarten. Wenn Erwachsene es vorziehen, als ergebene Anhänger zu leben, die ihren Willen und ihre Wahrheit einer „höheren Macht“ unterwerfen, und dies im wörtlichen und übertragenen Sinne  auf den Knien, dann werden sie um ihr Bewußtsein und Leben betrogen, weil sie in kindlichen Abhängigkeiten und Fesseln stecken bleiben. Nur wenn wir das tun, was wir als Kinder nicht tun konnten – den Mächtigen die Stirn bieten, ihnen widersprechen und uns gegen sie behaupten – erobern wir unsere Integrität, unsere Unabhängigkeit, unseren Willen, unsere Freiheit und unser Leben.

Spirituelle Konzepte zementieren die Blindheit und Illusionen der Kindheit, weil sie Menschen verführen und veranlassen, unbewußt zu leben – eben wie Kinder, die den Regeln und Überzeugungen anderer folgen müssen. Wenn unsere Gefühle lebendig werden, verlassen wir die kindliche Abhängigkeit und können endlich das tun, was in der Kindheit so verboten war, und was auch den spirituellen Glaubenssystemen nicht willkommen ist – fühlen, in Frage stellen, kritisieren, Fragen stellen und widersprechen. Es ist nicht das Ziel religiöser und spiritueller Bewegungen, die eigene Kindheit, die Eltern, die „Autoritäten“ und ihre Taten, Manipulationen und wahren Absichten, ihre Regeln und Kontrolle kritisch zu hinterfragen. Genau das befürchten sie und lehnen es daher mit aller Macht ab. Anstatt ermutigt zu werden, sich selbst kennen und lieben zu lernen, wird vom Gläubigen verlangt, daß er gehorsam und ergeben vor einem „höheren Wesen“ oder einem angeblich „höheren Lebenssinn“ niederkniet und sich verbeugt. So wird die kindliche, angstvolle Gehirnwäsche zur Untertänigkeit durch einen Betrug im Namen der „Spiritualität“ fortgesetzt.

Wenn wir aus dem unterwürfigen Niederknien aufstehen, um unsere Menschenrechte – auch das Recht auf unsere Gefühle – unseren Selbstwert und unsere Kraft einzufordern, dann brechen wir aus dem Teufelskreis von Verleugnung, Hingabe, Anbetung und Unterwürfigkeit aus. Menschen, die ehrlich und voller Mitgefühl mit ihrer inneren Welt kommunizieren, werden reale, lebendige, bewußte Menschen mit Selbstvertrauen, weil sie sich selbst kennen. Sie bewältigen die Probleme des Lebens nicht, indem sie sich den überkommenen und autoritären, von anderen aufgestellten Regeln unterwerfen, sondern in Übereinstimmung mit dem, was sie fühlen und was sie als menschlich und sinnvoll, je nach den gegebenen Umständen, erkennen.  Sie haben keine Angst, ihre Gefühle mitzuteilen und für ihre Überzeugungen einzutreten.

© Barbara Rogers, Februar 2008

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