Screams from Childhood

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Der Schwindel vom "false memory syndrome"
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Ein Liebesbrief an meinen Ärger

Mein liebster Ärger!

Ich kenne Leute, die mir sagen, daß ich Dich nicht fühlen darf. Sie verurteilen Dich als ob Du etwas Schlimmes wärst, das ich unbedingt loswerden muß. Sie unterstellen mir, ich sei nachtragend, wenn ich Dich erlebe—und behaupten, daß ich Dich "freigeben" muß, um "inneren Frieden" zu haben. Sie geben mir das Gefühl, daß Du falsch, abstoßend und sogar böses bist, weil Du mich in ein Monster verwandelst, das nicht vergeben kann.

Von Dir wollen sie jedoch nichts wissen – auch nicht, WARUM ich ärgerlich bin. Sie haben Angst, Dich anzuhören und zu begreifen; daher verurteilen sie Dich, wenn Du in ihnen selbst oder um sie herum auftauchst und glauben, daß damit das Problem gelöst ist, das Du ihnen bereitest.

In meiner Kindheit wurde ein grimmiger Krieg gegen Dich entfesselt, der mich zwang, Dich aus meiner Seele und meinem emotionalen Repertoire zu verbannen. Später habe ich selbst diesen Kampf gegen Dich fortgesetzt, weil ich ein so "guter" und "vergebender" – perfekter – Mensch sein wollte, wie es alle von mir erwarteten. Ich mochte Dich auch nicht, weil meine jähzornige Mutter mich so abstieß, mir so zuwider war und solche Abscheu in mir erweckte, daß ich niemals so wie sie werden wollte. Dies war auch ein wesentlicher Grund, warum ich Dich zum Schweigen brachte. Doch das gab mir entweder Kopfschmerzen und andere körperliche Symptome, sogar Krankheiten – oder ich fühlte mich elend, verwirrt, aufgebracht und konnte nicht schlafen. Daß ich Dich verstieß machte aus mir eine unterwürfige, kriecherische Sklavin, die keine eigene Stimme hatte, die nicht für sich eintreten konnte und keine Macht über ihr Leben hatte.

Ich kann mich erinnern, daß Du versteckt zum Vorschein kamst als ich ein Teenager war und mir Deiner noch nicht bewusst war: ich hüllte mich oft in Schweigen. Ich war berüchtigt dafür, daß ich tagelang mit meiner Familie nicht sprach und selbst am Morgen zur Schule losging, ohne "Guten Morgen" zu sagen. Später machte ich das auch in anderen Beziehungen, wo ich – anstatt meine Meinung zu sagen – mich in das Schweigen zurückzog, das mir von Kindheit an aufgezwungen worden war.

Niemals werde ich meine erste bewusste – und furchtbare – Begegnung mit Dir vergessen. Ich erinnere sie mit großer Traurigkeit, Beschämen und Entsetzen, weil ich zu dem wurde, was ich nie hatte sein wollen – zu einer wütenden Furie, genau wie meine Mutter – die ihren Zorn an ihrem eigenen Kind ausließ. Mein Sohn war nur drei Jahre alt und sein Bruder ein Jahr alt, als ich sie durch das Küchenfenster beobachtete, während sie mit einer Holzschaukel im Garten spielten. Mein älterer Sohn hielt die Schaukel mit seinen Händen fest, um sie dann loszulassen, woraufhin sie ganz nah am Kopf seine jüngeren Bruders vorbei sauste. Wütend stürmte ich nach draußen und tat das, was ich mir geschworen hatte, dass ich es niemals tun würde – ich schlug meinen ältesten Sohn. Obwohl ich sofort und aufrichtig bedauerte, was ich getan hatte, neben ihm niederkniete und versuchte, ihn zu trösten und zu beruhigen, weinte mein Sohn – ein Kind, das noch nie geschlagen worden war – fast eine Stunde lang. Er war sichtlich im Schock und konnte kaum atmen. Ich fühlte mich am Boden zerstört und besiegt.

Der verletzliche, wehrlose Körper meines Kindes und seine sich entfaltende Seele waren traumatisiert worden. Sein Vertrauen in mich, seine eigene Mutter, war zerbrochen. Ich weine sehr, während ich dies, viele Jahre später, schreibe und an diesen schweren und tiefen Verrat am Vertrauen meines Kindes und an meinen eigenen Werten denke.

Ich war selbst zu einem Kindesmisshandler geworden, weil ich die Misshandlungen, die meine Eltern begangen hatten, vergessen und vergeben hatte. Ich hatte meinen alten, aufgestauten, beiseite gewischten Ärger und Hass – in Wirklichkeit für die mich einst misshandelnden Täter gemeint – gegen mein eigenes Kind gerichtet. Ich folgte dem Beispiel der Täter, indem ich Gewalt und Zorn benutzte, um Gefühle umzubringen – sowohl die meines Kindes als auch meine eigenen unterdrückten Gefühle.

Mein Sohn hätte mein Verständnis und meinen Schutz gebraucht, nicht diesen gewaltsamen Ausbruch von Zorn, den ich niemals anzuschauen gewagt hatte. Ein Vulkan von unbewusster Wut und furchtbaren Problemen aus meiner Kindheit war explodiert – und war die wirkliche Ursache für meine grausame Handlung. Als die Älteste von sechs Kindern war ich immer mehr beiseite geschoben worden, ohne daß ich meine Gefühle von Eifersucht und meine Bedürfnisse nach Nähe und Verständnis hätte ausdrücken können. Ich musste das vernünftige Vorbild, das ideale Aushängeschild werden, das als Älteste für das Wohlergehen anderer verantwortlich gemacht wurde – jedoch nicht für das Eigene sorgen durfte.

Ich schlug mein eigenes Kind aus dem unbewussten Schmerz und Zorn heraus, die in mir schlummerten und die ich niemals meinen Eltern und meiner Kinderschwester gegenüber zum Ausdruck hatte bringen können. Ich schlug mein eigenes Kind, weil ich nichts über meine eigenen Gefühle und mein eigenes Leiden wußte, und um meine alte Eifersucht zu ersticken, die die Vernachlässigung meiner Eltern und ihr konstantes, gemeines Bevorzugen und Ausspielen der Kinder gegeneinander entflammt hatte. Die Handlung meines Sohnes hatte schmerzhafte Gefühle in mir wiedererweckt – Gefühle, die niemals irgendjemand angehört, verstanden und getröstet hatte. Der nicht beachtete Schmerzensschrei des kleinen Mädchens und ihr Wunsch, die Geschwister loszuwerden, damit sie ihren Eltern wieder nah sein konnte, war zerstörerisch und ungerecht an meinem Sohn gerächt worden. Als ich Therapie machte, fand ich heraus, warum ich nicht die Mutter sein konnte, die ich sein wollte – ein mitfühlende Beschützerin ihrer Kinder, die ihrem Sohn die gefährliche Situation erklärt und seine Gefühle angehört hätte.

Je mehr mir klar wurde, daß ich, trotz meiner guten Absichten, nicht die liebevolle Mutter sein konnte, die ich sein wollte, und auch, weil ich mich in einer schwierigen Ehe abmühte, begann ich eine Therapie. Oh! Wie hast Du dort begonnen, Dich zu zeigen, lieber Ärger, um mir klar zu machen, wie schrecklich und schmerzlich meine Kindheit gewesen war und wie wütend mich das gemacht hatte. Ich erkannte, daß Du die Macht hast, mir die Einsichten zu gewähren, und den Mut und die Kraft zu verschaffen, damit ich meine Vergangenheit und Gegenwart konfrontiere, mein Durchsetzungsvermögen leben lasse, meine Bedürfnisse und Werte finde und mich für sie einsetze.

Früher glaubte ich nicht, daß Du mein Freund bist und daß ich von Dir lernen kann. Ich betrachtete Dich als einen gefährlichen Feind, den ich vernichten musste. Doch wie viel habe ich inzwischen von Dir gelernt! Dank der Akzeptanz meiner Therapeuten bist Du in der Therapie lebendig geworden. Das war eine wichtige, befreiende Erfahrung, die mir wichtige Einsichten und Macht schenkte. Sie half mir, viele Veränderungen in meinem Leben zu machen. Doch ich mußte auch erkennen, daß ich nur mich selbst verändern konnte – jedoch nicht andere Menschen, nicht die Männer, mit denen ich verheiratet war. Du hast mir gezeigt, was ich in meiner ersten Ehe nicht mehr hinnehmen konnte, und daß ich das Menschenrecht hatte, liebevoll für mich und meine Bedürfnisse zu sorgen. Du hast dieses Wissen stetig in mir wachsen lassen bis es zur inneren Realität wurde. Als meine eigenen Bedürfnisse erwachten, gelang es mir, wichtige Entscheidungen zu treffen, die in meinem Interesse waren – vor allem die, meine erste Ehe zu verlassen. Du hast mich auch gelehrt, daß ich eine andere, mutigere, freiere und weniger verrückte Mutter sein kann, wenn ich gegen Verlogenheit und Beruhigungsmittel rebelliere und das aufgebe.

In dieser Zeit begann ich auch zu verstehen, wie groß Deine Heilkraft ist. Ich hatte meinen ersten Therapeuten, einige Jahre nachdem wir unsere Anfangsarbeit beendet hatten, für eine Therapiestunde wieder aufgesucht. Kurz danach bekam ich einen roten, hässlichen Ausschlag am Hals, der sehr juckte und wochenlang blieb. Ich versuchte – ohne Erfolg – die verschiedensten Behandlungen. Der Ausschlag heilte erst, als ich Dir erlaubte, Dich zu melden. Er verschwand, nachdem ich einen ärgerlichen Brief, den ich nicht abschickte, an diesen Therapeuten verfasste. Darin kamen viele zornige Fragen zum Vorschein, vor allem die, warum ich so lange in einer schwierigen, einengenden Ehe geblieben war. Nachdem ich ausgezogen war und allein lebte, kam dieser Ausschlag noch zweimal wieder. Jedoch nur Briefe, die ich an diesen Therapeuten schrieb (und nicht an andere), beendeten jedes Mal diesen Ausschlag; seitdem ist er nie wieder aufgetaucht. Vielleicht hast Du Dich verstanden gefühlt, als ich schließlich einen Brief an diesen Therapeuten schrieb, den ich ihm schickte, und den er mit Gefühlen des Bedauerns und der Traurigkeit beantwortete.

Du hast mir auch den Ausweg aus meiner zweiten Ehe gezeigt, wo ich in einem anderen Labyrinth gefangen war, das auch durch meine Kindheit geschaffen worden war. Du hast mir geholfen, es nach und nach zu durchschauen. Du hast mir vor allem beigestanden, die Handlungen und Haltungen meiner Kinderschwester, und deren Folgen für mich, zu fühlen und zu begreifen. Erst als Du klar darüber gesprochen hast, habe ich aufgehört, diese Kinderschwester zu idealisieren, was ich bis dahin getan hatte. Sie hatte sechs Jahre lang wie eine Mutter mit mir gelebt, bis sie mich verließ, als ich sieben Jahre alt war. Der gewaltige Schmerz über diese vernichtende Trennung, der oft in meiner Therapie zum Vorschein gekommen war, hatte mich blind gemacht. Diese Kinderschwester war zärtlich mit mir gewesen, hatte mich umarmt und mit mir geschmust  – im Gegensatz zu meiner Mutter, die körperliche Berührungen als Affenliebe verachtete und verdammte. Die Zärtlichkeit meiner Kinderschwester hatte das Kind veranlasst, sich verzweifelt am Glauben an die vermeintliche Liebe dieser Kinderschwester festzuklammern – und auch an die Liebe meines zweiten Mannes. Das Ergebnis war, daß ich sogar in der Therapie übersah, wie grausam diese Kinderschwester gewesen war; wie gnadenlos auch sie mich geschlagen hatte; wie kalt und grausam sie mich verlassen hatte, denn sie machte sich nicht die Mühe, mich zu besuchen, nachdem sie fort gegangen war. Ich konnte der Wahrheit über diese sehr schmerzlichen Erfahrungen nicht ins Auge sehen – bis das Ende dieser zweiten Ehe einen Vorhang, den ich fünfzig Jahre lang vor meinen Augen gehabt hatte, beiseite zog.

Nachdem ich von meinem zweiten Mann getrennt lebte, machtest Du Dich als Schmerzen um meine linke Hüfte herum bemerkbar – dort, wo das Kind getroffen und verletzt worden war, wenn sie geschlagen wurde, nicht nur mit der Hand sondern auch mit Gegenständen wie Kleiderbügeln und Teppichklopfern. Du zeigtest mir, daß diese Misshandlungen nicht nur eine Folter für dieses Kind gewesen waren, sondern auch, wie sie es zur Unterwerfung gebracht hatten – und wie sie mich, die Erwachsene, immer noch dem Mann, den ich liebte, hatten folgen und mich nach ihm richten lassen. Du hast es mir ermöglicht, daß ich die Auswirkungen der Grausamkeit von Eltern und Kinderschwester realisieren konnte. Jeder grausame Angriff, jede gemeine Ungerechtigkeit, verursachten nichts als quälende Gefühle von Terror, Schuld, Schmerz, Einsamkeit und Angst. Sie zwangen dem Kind den Glauben auf, daß es falsch und böse sei, und daß es nur und ausschließlich an ihm lag, sich die Bürde des Beschuldigt-Werdens aufzuerlegen und die auftauchenden Schwierigkeiten zu lösen – indem es gehorsam war und alle Erwartungen, Forderungen und Befehlen befolgte. Als ich mit den Schmerzen um meine Hüfte kommunizierte, hast Du mir gezeigt, wie grausam ich behandelt worden war, und wie diese Grausamkeit mich zur Unterwerfung gebracht hatte. Endlich konntest Du Deinen Protest und Deinen Zorn gegen die idealisierte Kinderschwester ausdrücken. Dadurch wurde mir die Rolle der gefallsüchtigen Dienerin, die ich als Kind erlernen mußte, bewusst, und ich konnte sie hinter mir lassen. Du willst auf keinen Fall, daß ich ohne Achtung und Liebe wie ein untertäniger Sklave ohne Bedürfnisse und eigene Stimme behandelt werde! Vielen Dank, lieber Ärger!

Nach der Scheidung waren die Schmerzen um die Hüfte verschwunden. Als ich jedoch erwog, mit meinem Exmann nach der Scheidung freundschaftlich verbunden zu verkehren, da erschien ein neuer Schmerz, oben an meinem linken Arm. Dort war das Kind festgehalten worden, wenn ihm Predigten gehalten wurden oder wenn sie angeschrieen wurde. Dieser Schmerz machte mir klar, wie das Kind in ihrer Entwicklung zurück gehalten und behindert worden war durch ärgerliche und arrogante Selbstgerechtigkeit. Die Lügen, die man ihr eingeimpft hatte, sperrten sie in das Schweigen, die Unterordnung und den Gehorsam ein. Der Schmerz warnte mich, ich solle nicht nett zu jemandem sein, der blind und taub für meine Gefühle und Bedürfnisse geworden war. Er zeigte mir, wie es meiner Kinderschwestern, meinen Eltern, Ehemännern – und sogar Therapeuten – gelungen war, mich an ihre Illusionen und Lügen zu fesseln, und wie sie die Macht erobern konnten, um mich fest zu halten, zu vereinnahmen und meine Lebendigkeit, Wesensart und Großzügigkeit auszunutzen.

Die gewalttätigen Zornausbrüche, die ich als Kind erleiden mußte, haben meine freie Entfaltung aufgehalten und mein Leben behindert. Als ich die Schmerzen anhörte, hast Du mir, lieber Ärger, die Meinung gesagt, bis mir ein starker Zwang klar wurde, der mich extrem schwächte – daß ich um jeden Preis, zwanghaft, nett sein und alles "wieder gut" haben wollte, wenn andere mich verletzt, betrogen, belogen und mir geschadet hatten, mich ohne Achtung und Liebe behandelten und weder Einsicht, noch Bedauern noch Reue zeigten. Das Kind wollte nur eins –  sich wieder sicher fühlen und glauben können, daß es geliebt wird. Anstatt deutlich zu erkennen, was da vor sich ging und wie es misshandelt worden war, war sein einziges Ziel, wieder Harmonie zu schaffen und die "gute" Kinderschwester oder Mutter wieder herbeizubringen, vor der es sich nicht mehr fürchten musste.

Diese alte Kindheitssehnsucht wollte mich wieder mit einem arroganten, undankbaren Ehemann vereinen, der mein großzügiges Geben und Bedienen seiner Bedürfnisse ausgenutzt hatte –  bis er nicht länger zufrieden war, als durch Stress entstandene Krankheiten mich daran hinderten, für seine Wünsche da zu sein. Ich mußte einen egoistischen Mann erkennen, der mich kontrollieren und manipulieren wollte. Ich musste der Tatsache ins Auge sehen, daß ich wieder in einer Kindheitsfalle gefangen gewesen war. Du, mein lieber Ärger, hast mich das erkennen lassen – und auch, wie die Schrecken meiner Vergangenheit mich dazu programmiert hatten, ein solches Leben willig, fügsam und geduldig zu ertragen und mitzumachen.

Das, was Du mir mitgeteilt hast, wird zu bewusstem Wissen, sinkt in meine Wahrnehmung ein und gibt mir dann wertvolle Informationen und klare Tatsachen. Du willst, dass ich mir der Wahrheit bewusst werde – jedoch nicht, daß ich eine selbstlos Gebende bin, die man ausnutzen und ohne Rücksicht, Fürsorge, Liebe und Achtung misshandeln kann. Ich danke Dir von ganzem Herzen, lieber Ärger, daß Du mir die Wahrheit sichtbar machst!

Ich habe mich oft gefragt, warum Du soviel Ablehnung, Widerstand und Verdammung auf Dich ziehst. Warum um alles in der Welt wurdest Du mir gegeben? Es ist so klar, daß Du mir aus einem wichtigen Grund gegeben wurdest, wie alle meine Gefühle. Sie sind da, um mich vor Schmerzen und Schaden zu beschützen, um meine Integrität zu behüten und um meine Gesundheit und mein Leben zu verteidigen. Meine Gefühle und wahren Bedürfnisse machen mich zu dem einzigartigen Menschen, der ich bin; sie erschaffen mein wahres Selbst. Meine Gefühle machen sich bemerkbar, um zu gewährleisten, daß meine Bedürfnisse erfüllt werden. Du bist ganz offensichtlich dazu bestimmt, Dich zu Wort zu melden. Du erfüllst ohne Zweifel eine große Bedeutung als eine authentische Reaktion meines Körpers, als ein höchst wertvolles, enthüllendes und echtes Gefühl von mir. Warum verdammen Dich dann viele Menschen mit solcher Härte?

Diese Verdammung von Dir begann in meiner Kindheit, wo Du, lieber Ärger, als ein Verbrechen bezeichnet und gnadenlos verfolgt wurdest. Ärger war der alleinige, exklusive Besitz der Eltern und ein nur ihnen – oder anderen Autoritäten – zustehender Herrschaftsbereich. Man brachte mir bei, an einen Gott zu glauben, der "alles sehen kann", der Menschen in die Hölle warf, der "jüngste Gerichte" abhielt und der zornentbrannt, mit wütendem Ärger, strafte. Jeder Tag meiner Kindheit war voll von "jüngsten Gerichten", die mich in die brennenden Flammen von Schuld, Angst, Scham und dem Grauen meiner angeblichen Bosheit verdammten. Dieser Gott erschien wie Über-Eltern; er repräsentierte sowohl den Fortsetzer als auch den allmächtigen Unterstützer unbegrenzter, elterlicher Macht. Ich war zu Tode erschrocken vor diesem Gott – und auch vor den Furcht erregenden, einschüchternden Botschaften der Bibel. Obwohl Jesus entschieden solche Menschen verurteilte, die einem Kind schadeten, und obwohl er lehrte, daß man nur in den Himmel kommt, wenn man wie ein Kind wird, änderte das nichts daran, wie ich misshandelt wurde.

Gott und meine Eltern waren Verschwörer. Sie gehörten einer speziellen, auserwählten Klasse an, die die Freiheit hatte, Ärger den Machtlosen gegenüber zu fühlen und auszudrücken. Meine Geschwister und ich waren ständig die Opfer dieses unkontrollierten, arroganten und selbstgerechten Ärgers. Doch ich sah niemals. daß meine Eltern ärgerlich auf ihre Eltern oder auf Gott oder andere wichtige Autoritäten gewesen wären. Gott erschien wie sie: er hatte unbeschränkte Macht, die er benutzte, um jeden und alles und jedes zu verfolgen, der/die/das ihm missfiel und weniger Macht hatte.

Der Krieg des gegen mich gerichteten Ärgers begann noch bevor ich Zugang zur gesprochenen Sprache hatte, als ich noch kein Bewusstsein hatte. Meine Mutter gebrauchte die Gewalt schon gegen mich, als ich ein kleines Baby und noch nicht einmal ein Jahr alt war. Bereits damals schlug sie mich, wie sie selbst es mir einmal mitteilte. Ich erlebe Angst und Schrecken, wenn ich mir vorstelle, was diese frühe Gewalt diesem kleinen Körper antat, wie es ihn mit vollständiger Machtlosigkeit, Terror und Schmerzen quälte, und mit der angstvollen Erwartung von noch mehr Not und weiteren gewalttätigen Angriffen erfüllte.

Dieser winzige Körper konnte nicht davonlaufen, sich in keinster Weise beschützen und noch keine Worte, Begriffe und Gedanken formen. Er hatte kein Bewusstsein, um irgendetwas zu verarbeiten. Dieser wehrlose Körper, der von vernichtenden, lähmenden Gefühlen verzehrt und tyrannisiert wurde, bestand ja nur aus Gefühlen. "Ich fühle, also bin ich" drückt aus, wie es uns am Anfang des Lebens ergeht. Mit welcher Verzweiflung war die Existenz dieses Kindes angefüllt, wie hoffnungslos waren seine Bemühungen herauszufinden, warum es geschlagen wurde und was es tun könnte, um die gefährliche Bedrohung abzuwenden. Es war vollkommen unmöglich für dieses Baby, Zugang zu seinem eigenen Ärger zu finden. Sein Ärger wurde ermordet und unterdrückt vom Lebensbeginn an, weil es nur gewaltsamer elterlicher Macht begegnete. Sie hatte keine Chance zu begreifen, was da vor sich ging und was sie denn nur tun sollte. Dennoch hatte dieses Baby am Ende des ersten Lebensjahres das Ziel der Mutter erfüllt: es hatte die erwünsche Kontrolle über seine Ausscheidungen erreicht.

Für dieses Baby bestand das Leben aus Angegriffen-, Gefoltert-, Verfolgt-Werden und aus dem Versuch, irgendeinen Weg zu finden, um mit all dem Schmerz und Terror umzugehen, denen sie ausgesetzt war. So lernte es früh, durch eine unfassbar brutale Art gewaltsamer körperlicher Kommunikation, daß sein Leben, seine Gefühle und Bedürfnisse nichts zählten – daß ES vollkommen bedeutungslos war. Es wurde wie ein Gegenstand betrachtet und wie Eigentum behandelt, das gefälligst nicht stören und den Eltern zur Last fallen sollte. Es mußte all seine Energie, Kraft und Vitalität dafür einsetzen, um sich ausschließlich auf die Forderungen der Eltern zu konzentrieren. Es konnte nicht sich selbst erleben, nicht bei sich sein und nicht sich selbst in Frieden kennen lernen. Es mußte sich seine Existenzberechtigung verdienen, indem es die Wünsche ihrer Eltern erfüllte.

Wenn Du und ich an der Seite dieses Babies hätten sein können und Zeugen dieser Angriffe meiner Mutter gegen dieses kleine Baby geworden wären, dann hätte unsere Empörung dazu geführt, daß ich dieses Kind in meine Arme genommen hätte und für immer von dieser grausamen, gnadenlosen Frau fort gebracht und vor ihr gerettet hätte. Ich hätte sie auch wissen lassen, was ich von ihr und ihrer barbarischen Brutalität halte. Ich hätte sie wissen lassen, daß sie es nicht verdient hat und nicht fähig ist, Mutter zu sein. Oft frage ich mich, warum niemand auf der Seite dieses geschlagenen, einsamen Babies war, und warum es immer noch erlaubt ist, solche perversen Misshandlungen Kindern und Babies anzutun und Bücher zu veröffentlichen, in denen das Schlagen von Kindern als etwas Gutes empfohlen werden kann. Dabei sind diese Schandtaten nichts anderes als Verbrechen gegen das Leben und die Menschlichkeit.

Ärger wurde nur verurteilt, wenn ein Kind ihn äußerte; ein Kind hatte nicht das Recht, ärgerlich zu sein – nur die Autoritäten! Sie brachten Dich, lieber Ärger, mit harten Verdammungen um, indem sie Dich als die angeblichen Verbrechen von "Widerspruch", "Eigenwilligkeit", "Ungehorsam", "anmaßender Unverschämtheit" oder "unangebrachter Überheblichkeit" brandmarkten. Der Ärger eines Kindes wurde als Verbrechen angesehen, war strengstens verboten und wurde gnadenlos bestraft und verfolgt – während der Ärger meiner Eltern und Kinderschwester sich jederzeit ungehindert, unkontrolliert austoben konnte. Ihre gemeinen, gewalttätigen, hinterhältigen oder erniedrigenden Angriffe erfüllten mich mit Todesangst und tyrannisierten mein Leben. Sie zerstörten mein Selbstbewußtsein und raubten mir die Fähigkeit, die Realität angemessen zu analysieren.

Ich erstarrte vor Terror und Panik, wenn ich mit Gewalt angegriffen wurde, denn Gewalt drückt immer Ärger und Hass aus. Es ist eine solche Lüge, daß Gewalt „ohne Ärger“ verabreicht werden kann, wie es manche Befürworter von Gewalt gegen Kinder mit unverfrorener Dreistigkeit wagen, ihre Grausamkeit zu verteidigen  und die Wahrheit zu verleugnen. In meiner Kindheit konntest Du, lieber Ärger, mir nicht helfen, diese Unmenschlichkeit zu entlarven und schon gar nicht, sie zu beenden. Jeglicher Protest des wehrlosen, hilflosen, machtlosen Kindes hätte es in nur noch größere Gefahren gebracht. Die Prügel und bedrohlichen Predigten versetzten mich als Kind in Angst und Schrecken. Wenn das geschah, wollte das Kind nur eins: sich wieder sicher und dem Angreifer nah fühlen, den es niemals als Täter hätte erkennen können. Da Du, mein Ärger, nicht leben durftest, konnte ich nicht fühlen und sehen, daß ich ein durch unmenschliche Gewalt missbrauchtes Opfer war. Aus der Dunkelheit von Verzweiflung und Verwirrung erwuchs die Sehn-Sucht, daß ja nur "alles wieder gut würde", daß die Beziehung wieder "nett" und liebevoll wäre – zu einer überwältigenden Abhängigkeit.

Erwachsene waren unerschütterlich davon überzeugt, daß ihr Ärger berechtigt war. Sie benannten und erklärten ihn vorteilhaft als "das geschieht nur zu deinem Besten". Sie glaubten, das göttliche Recht zu haben, Kinder kritisieren, erniedrigen, strafen, anschreien. anbrüllen und sogar schlagen zu dürfen – obwohl sie auf diese Weise seine körperliche Sicherheit und Integrität in Gefahr brachten. Während sie ihrem Ärger freien Lauf ließen, verboten sie den Ärger des Kindes, verlangten "Selbstkontrolle" von ihm und predigten ihm, daß es sich "zusammenreißen" müsse. Sie behaupteten, daß ihre Grausamkeit wohlverdient sei und daß ich ihre Verbrechen des körperlichen und seelischen Missbrauchs, die sie an mir begingen, ganz allein mir, MEINER Schuld und MEINEN Fehlern zuzuschreiben hätte. Sie verkauften mir ihre tyrannische Grausamkeit als eine selbstgerechte, zerstörerische Lüge, die das Mitfühlen für mich selbst auslöschte und meinen Verstand auf verheerende Weise verwirrte und einer Gehirnwäsche unterzog. Sie erschienen wie Heilige, jeglicher Verantwortung bar. Sie machten es mir unmöglich, auf meiner Seite zu sein.

Doch hätte ich es jemals gewagt, ein anderes Kind zu schlagen, dann hätte man mir eine Predigt gehalten und mich für diese böse Tat bestraft – für genau die gleiche böse Tat, die meine Kindheit gezeichnet hat und die ich regelmüßig erdulden und erleiden mußte. Ich konnte als Kind diese widerwärtige Verlogenheit nicht durchschauen. Ich hätte niemals denken können: „Wer bestraft und belehrt denn die Erwachsenen, wenn sie schwächere, verletzliche Menschen verhauen oder verprügeln? Wer verprügelt denn sie, wenn sie Fehler machen? Warum haben denn diese mächtigen Autoritäten die Über-Macht und das Recht, aus einer Laune heraus alle nur möglichen "Sünden" zu erfinden und sich willkürlich angebliche "Fehler" auszudenken?“

Die Gefühle und Bedürfnisse des Kindes, vor allem sein Ärger, waren die schlimmsten Sünden. Immer wieder waren meine Eltern und Kinderschwester versessen darauf, Gründe auszuhecken, um dem Kind Vorwürfe zu machen – doch niemals versuchten sie, das Kind zu verstehen und liebevoll für es zu sorgen. Wie hätte ein Kind dem Labyrinth dieser gerissenen Machtspiele und solchem gefährlichen, brutalen und wahnsinnigen Machtmissbrauch je entkommen können?

Ungerechtigkeit zu vergeben, ohne sie zu erkennen und ohne gegen sie zu protestieren, wurde mir durch die Kindheit zur Gewohnheit gemacht und zu meiner Lebensweise. Ich hatte keine andere Wahl, als mir selbst ungerechte Anschuldigungen aufzubürden und mich Lügen, Manipulationen und Gewalt zu beugen. Die Erwachsenen hatten immer Recht – das Kind wurde immer automatisch als schuldig erklärt. Ohne daß ihm Verständnis und Vergebung zuteil geworden wären, mußte das Kind tagaus und tagein glauben: "Ich bin falsch und ich mache alles falsch." Dies wurde zu ihrer ungehörten, verschütteten und tiefsten inneren Qual, die in der Therapie als ihre elementarste, schmerzlichste Wunde auftauchte.

Niemand sah das Leiden dieses Kindes; niemand beschützte sie; niemand war auf ihrer Seite um sich gegen das Grauen, das sie ertragen mußte, für sie einzusetzen. Im Gegenteil, jedermann erwartete von ihr, daß sie nachgab und die an ihr verbrochenen Ungerechtigkeiten mit ewig gleich bleibender Freundlichkeit hinnahm – indem sie immer den Mächtigen, den Eltern und der Kinderschwester, bereitwillig alles vergab, was diese ihr antaten. Sie liebte sie und wollte nichts anderes, als ihre Liebe und Freundlichkeit gewinnen. Dafür tat sie alles, was sie nur konnte; dafür schleppte sie sogar das Kreuz ungeheurer Schuldgefühle, die man ihr niemals hätte aufbürden sollen. Doch ihre Liebe, ihr selbstloses Geben und ihre Opfer wurden nicht erhört. Gewalttätige Grausamkeit verurteilten sie zu einem hoffnungslosen Existieren in dem dunklen Kerker von Einsamkeit, Angst, Scham, Beschuldigt-Werden und Isolation, ohne Würde und Achtung.

In der Kindheit gab es nur einen einzigen Weg zum Überleben – aggressive und unmenschliche Handlungen zu akzeptieren, zu entschuldigen und mitzumachen. Doch später, als ich erwachsen war, da fand ich einen Ausweg! Du hast mein Leben verändert, lieber Ärger, indem Du es mir ermöglicht hast, Lügen zu durchschauen, giftigen Machtmissbrauch zu entlarven und dagegen zu rebellieren. So hast Du mir die Kraft gegeben, klar und stark zu werden. Du hast mir die Fähigkeit gegeben, nein zu sagen, wenn ich nicht mit Achtung behandelt wurde. Du hast mir die Einsicht und Weisheit geschenkt mich aus schädlichen Beziehungen zurückzuziehen, indem Du mir vergangene und gegenwärtige Realitäten enthüllt hast.

Weder als Kind noch jahrelang als Erwachsene konnte ich verwirklichen, was Du mich gelehrt hast – daß nicht ich, sondern daß das Verhalten meiner Eltern und Kinderschwester falsch, nachtragend, unversöhnlich, unkontrolliert und böse war. Er sprach von nichts anderem als vom Missbrauch der Macht, von Arroganz und Grausamkeit. Diejenigen, die Vergebung predigten, praktizierten sie nicht. Sie fühlten sich überlegen, allmächtig und immer gerechtfertigt, wenn sie strafen, erniedrigen und ihrem Ärger gegen schwache, hilflose menschliche Wesen freien Lauf ließen, was sie sogar genossen. Sie waren es, die Groll hegten und ein riesiges Problem mit ihrem Ärger hatten. Ihre Seelen und Gehirne waren für Einsichten nicht zugänglich. Sie konnten nicht ehrlich und offen kommunizieren.

Je mehr Du in der Therapie heraus kommen konntest, umso mehr hast Du mir gezeigt, wie dieses System unmenschlicher Verrücktheit mich als Kind manipuliert und zerstörerisch geprägt hatte, und wie es mich, als Erwachsene, immer noch verfolgte, indem es mich mit Selbstverachtung und Selbsthass erfüllte. Du hast entlarvt, wie es mich dazu programmiert hatte, daß ich mich immer selbst beschuldigen und jedes Problem und jede Schwierigkeit in meinem Leben als das Ergebnis ausschließlich MEINER unabänderlichen Schuld und grauenvollen angeborenen Schlechtigkeit ansehen mußte. Es war das erklärte Ziel aller schwarzen Pädagogik, daß ich – ohne einen eigenen Willen – mich unterwerfen und gehorchen mußte. Erwachsene hatten das Recht auf einen eigenen Willen – Kinder nicht. Dies wird deutlich durch eine berüchtigte Doktrin, die ich in der Kindheit immer wieder zu hören bekam und die noch klar in mein Gedächtnis eingeätzt ist: "Kinder, die was wollen, kriegen eins auf den Bollen!"

Erwachsene gaben niemals Fehler zu, drückten kein Bedauern aus – sie waren immer im Recht. Das Gesetz und die Gerechtigkeit waren auf ihrer Seite. Niemand verteidigte ein Kind. Jeder Verbrecher ist berechtigt, vor Gericht einen Anwalt zu heben. Das ungerecht Gesetz meiner Kindheit vereinte in meinen Eltern und der Kinderschwester die gnadenlosen Ankläger, Richter und Ausführer eines strengen Bestrafungssystems, wo der/die Angeklagte kein Recht auf einen Anwalt und eine faire Anhörung hatte sondern schweigen mußte, keine eigene Meinung haben und sich nicht verteidigen durfte. Ein Kind hatte keine Menschenrechte und auch keine legalen Rechte – und Kinder haben sie bis heute nicht.

Das furchtbare Ergebnis war, daß mich das Leben und jeder Konflikt zu Tode erschreckten. Ich hatte keine Stimme. Ich konnte das, was ich sah, dachte und fühlte, nicht ausdrücken und mich nicht dafür einsetzen. Ich wurde daran gehindert, meine eigenen Bedürfnisse zu kennen, geschweige denn sie zu erfüllen, und so zu einer seelisch schwer Behinderten. Jahrelang war ich davon überzeugt, daß ich unfähig war, Probleme zu lösen; daher wagte ich es nicht, sie wahrzunehmen und anzugehen. Ich musste Dich außer Acht lassen, mein lieber Ärger und guter, teurer Freund, genauso wie meine anderen Gefühle und wahren Bedürfnisse. Dankbarkeit, Mitleid und Anbetung für meine Eltern waren die einzigen Gefühle, die in meiner Kindheit erlaubt und erwünscht waren. Die einzigen zugelassenen Bedürfnisse waren diejenigen, die Eltern, Kinderschwestern, Religion und Schule gut hießen und förderten. Die meiste Zeit meines Lebens glaubte ich, daß meine Bedürfnisse daraus bestanden, mich dem anzupassen, was andere von mir erwarteten und verlangten.

Für eine viel zu lange Zeit konnte ich nicht mir selbst treu leben, und so verpasste ich mein Leben. Ich war programmiert worden, meinen Kopf in den Sand zu stecken, den Autoritäten blindlings zu glauben und ihnen wie ein Sklave zu dienen und zu folgen. Ich brauchte Deine kraftvolle Vitalität, Erkenntnisse und die Unterstützung therapeutischer Arbeit um mein wahres Selbst und mein Leben einzufordern. Da immer ICH es gewesen war, die sich die Lasten von Schuld und Vergebung aufbürden mußte, war ich zu dem Glauben gezwungen worden, daß ich falsch und nachtragend sei, wenn ich mich wehrte und protestierte und eine Beziehung nicht fortsetzen wollte, vor allem die mit meinen Eltern. Als Du Dich in der Therapie ausgedrückt hast, zeigtest Du mir einen Ausweg aus diesem Irrsinn! Du wurdest mein Verbündeter und mein Freund, der es mir ermöglichte, Menschen klar zu erkennen – anstand blind zu akzeptieren, wie sie von mir nur auf ihre ich-bezogenen Sichtweise gesehen werden wollten. Du hast mich ermutigt, darauf zu achten, wie ich in Wirklichkeit behandelt wurde. Du hast mich davor bewahrt, daß ich meine Energie der hoffnungslosen Sehn-SUCHT und dem sinnlosen Versuch widmete, Menschen zu erreichen, die mich verletzt und die mir geschadet hatten – umso mehr wenn diese kein Bedauern, keine Reue und keine Einsicht zeigten.

Ich bin Dir so dankbar, mein lieber Ärger, daß Du mich befähigt hast, den Weg der Würde und Selbstachtung zu gehen und mir selbst treu zu leben, denn tief innen hatte ich mich immer danach gesehnt. Du willst mein Leben nicht regieren oder kontrollieren – sondern Du willst mich beschützen und mir helfen, daß ich meine Realität und meine Wahrheit erkenne. Alles, was Du jemals von mir brauchtest und noch heute brauchst ist, daß ich Dir sorgfältig und mit Achtung zuhöre, damit ich Deine Botschaft erfassen kann – dann gehst Du vorüber. Du hast die Fähigkeit und Macht mir zu zeigen, was in meinem Leben nicht stimmt und was in meiner Vergangenheit nicht stimmte – bis ich es begreife und die notwendigen Veränderungen machen kann, um mein Leben zu verbessern und meine Freiheit zu erobern.

Obwohl Du nur ab und zu kommst, um mir mitzuteilen, was Du realisierst, scheinen andere zu glauben, daß ich "ein Problem mit Ärger" habe, wenn ich mir erlaube, Dich zu erforschen. Sie verurteilen mich, wenn ich Dich verstehen und von Dir lernen möchte. Sie stecken Dich in die Kategorie der sogenannten "schlechten Gefühle" die man "aufgeben" muß. Sie verdammen Dich sogar – obwohl Du soviel zu berichten hast, vor allem über die Kindheit eines Menschen!

Viele Menschen, Religionen, Ideologien und Gesellschaften betrachten sich als vergebend, gerecht und menschlich – dennoch haben sie Glaubensinhalte, die voller Feindseligkeit und Vorurteile sind, und die ihre Anhänger ermutigen, ihnen sogar die Erlaubnis geben, andere zu hassen und rachsüchtige Handlungen zu begehen. Sie verkaufen als "Wahrheit" intolerante, hasserfüllte Ideologien über "andere", die ihnen nichts getan haben, jedoch sich weigern, ihre begrenzten, autoritären Glaubensbekenntnisse anzunehmen. Diese benutzen sie nicht nur, um grausame Racheakte zu rechtfertigen, sondern auch zur Diffamierung und Verdammung anderer, selbst nach ihrem Tod.

Sogennante spirituelle Überzeugungen sind stolz darauf, daß sie religiöse Dogmen überwunden haben. Doch sie klammern sich an vage, ungreifbare und undefinierbare Richtlinien, die "Erlösung und Seelenheil" bringen sollen und ein besseres Leben versprechen. Diese Richtlinien stammen oftmals aus uralten Traditionen, die auch der Verleugnung der Gefühle und der gewaltsamen Behandlung der verletzlichsten Menschenkinder gedient haben. Diese Traditionen erkennen weder die Ursprünge und Ursachen für die sogenannten "schlechten Gefühle", noch die Bedeutung von Ärger und aller menschlichen Gefühle. Sie unterdrücken essentielle, entscheidende Informationen, welche die Gefühle über das wahre Wesen und die einzigartige Individualität, Geschichte und Entwicklung eines jeden Menschen verschaffen. Sie verdammen vor allem Ärger und Hass als "negative Gefühle" und raten die Vergebung als das Allheilmittel für das Heilen aller möglichen gesellschaftlichen Übel, von Konflikten und von Beziehungen an, insbesondere die mit den eigenen Eltern. Doch funktioniert das? Bist Du, lieber Ärger, ohne Bedeutung, ohne Wert und nicht von Nutzen? Bist Du einfach ein Irrtum, ein Fehler, eine verrückte Laune, ein absurder Ausrutscher der Natur, den wir am besten einfach begraben – ohne ihn anzuschauen, und ohne daß ein solches Handeln Folgen hat?

Es macht Sinn, wenn man Vergebung so versteht, daß man auf Rache verzichtet. Doch Ärger verschwindet nicht, nur wenn man ihn fort haben will – Ärger kann nur verstanden werden. Ich habe die Erfahrung gemacht – wenn die sogenannten "negativen Emotionen" angehört werden – daß der Wunsch nach Rache und der ungerechtfertigte, blinde Hass verschwinden, sobald man seinen Ärger und dessen Herkunft verstehen kann.

Viele spirituelle Glaubensinhalte verlangen von uns, daß wie unsere "negativen Emotionen" überwinden und wollen uns beibringen, daß nur die "positiven Emotionen" von Nutzen sind. Ein berühmter, spiritueller Führer, der Dalai Lama, lehrt, daß "wir auch erkennen müssen, daß die negativen Emotionen nicht nur sehr schlecht und schädlich für den einzelnen Menschen, sondern auch gefährlich für die Gesellschaft und die Zukunft der ganzen Welt sind."

Ja, dem stimme ich zu, denn seinen Ärger und Hass an unschuldigen anderen auslassen, vor allem an machtlosen Kindern, ist ein gefährliches, verabscheuungswürdiges Verbrechen. Es erzeugt Gewalt, Ärger, Wut und Hass von der Wiege an – jedoch niemals friedfertige Menschen und Frieden. Gewalt gegen Kinder erschafft nichts anderes als Gewalt. Doch ich denke nicht, daß Ärger einfach durch Meditation verschwindet.

Wenn wir unseren Ärger verstehen, können wir uns von der Zerstörungswut, die wir als Kinder erleiden mussten, befreien; unsere Gefühle und Bedürfnisse, und damit uns selbst, schätzen und lieben; unsere eigenen, wahren Werte definieren und uns für ihre Verwirklichung einsetzen; unsere Menschlichkeit und Würde einfordern; und unsere Berufung annehmen. Das gibt uns den Mut und die Kraft, uns von Macht nicht einschüchtern zu lassen und zu unserer Meinung zu stehen. Das ermutigt uns, daß wir uns dafür einsetzen, daß Gewalt gegen Unschuldige, vor allem gegen wehrlose Kinder, beendet wird. Denn Kinder müssen immer noch, auch in unser heutigen Zeit, hoffnungslos als Opfer leiden – durch viel zu viel unverdiente, unverantwortliche, ungerechtfertigte Grausamkeit, Unverständnis, Missbrauch und Ungerechtigkeit. Die größte, gefährlichste und vollkommen unbegrenzte Macht, die furchtbare Zerstörung und Schäden schafft, liegt auch noch in unserer Zeit in den Händen der Eltern eines Kindes.

Ärger und Hass verschwinden nicht, nur weil wir sie hinweg wünschen und fort zwingen. Alice Miller schreibt in ihrem wichtigen, faszinierenden Artikel "Was ist Hass?" "Auch ich bin der Meinung, dass der Hass einen Organismus vergiften kann, aber nur solange er unbewusst ist und auf Ersatzpersonen, also Sündenböcke, gerichtet bleibt. Dann kann er sich nicht auflösen." (Hier ist der Link zu diesem Artikel: http://www.alice-miller.com/artikel_de.php?lang=de&nid=36&grp=11)

Es entstehen nur Zerstörung und Verwüstung, wenn Ärger und Hass unterdrückt und nicht wahrgenommen werden. Wir müssen nicht nur die Ursprünge und Ursachen dieser starken Gefühle verstehen, sondern auch die Traumata und Wahrheiten, die uns diese Gefühle aufzeigen und enthüllen wollen. Es wird weniger Ärger und Hass auf unserer Welt geben, sobald die Menschheit, aus ihrer uralten Blindheit endlich erwacht, die Eltern, Lehrer, religiöseb Lehrer und andere Autoritätspersonen – denen Kinder zum Beschützen, Lieben und Fürsorgen anvertraut sind – daran hindert, ihre unbewussten, verdrängten Gefühle an wehrlosen Kindern im Namen der Erziehung, der Disziplin und mit Lügen wie: „wir meinen es ja nur gut" oder „dies geschieht nur zu Deinem Besten" auszulassen und in sie hineinzuschlagen.

Die UN Resolution von 1996 verlangt, daß wir Kinder als menschliche Wesen ansehen, die das menschliche Recht haben, ohne Gewalt heranzuwachsen und zu leben. Gewalt, die den jüngsten, verletzlichsten Menschen zugefügt wird, zerstört die wohlbehaltene Entwicklung ihrer empfindlichen, höchst verletzlichen Gehirne, die während der ersten Lebensjahre dramatisch wachsen. Vernachlässigung und grausame Misshandlung beeinträchtigt das Entstehen eines unversehrten, gesunden Gehirns, das Mitgefühl empfinden kann – für das eigene Leiden und das Leiden anderer, insbesondere für das Leiden von Kindern. * (siehe Anmerkung am Ende) Solche uneinsichtigen, unverfrorenen Gehirne hören nicht auf, Gewalt gegen Kinder zu rechtfertigen, egal ob sie diese euphemistisch als Prügel, Verhauen, Ohrfeigen oder Disziplin bezeichnen. Jordan Riak von "Nospank" schreibt darüber in seiner Broschüre “Plain Talk about Spanking.” (It can be found at http://www.nospank.net/pt2007.htm.)

Früher hatte ich Schuldgefühle, wenn ich Dich in mir erlebte, lieber Ärger, weil ich glaubte, daß Du mich in etwas Furchtbares verwandelst, das ich nicht sein wollte – entweder ein böses Kind oder ein wertloser, erwachsener Versager. Wenn Du früher aufgetaucht bist, habe ich geglaubt, daß etwas furchtbar falsch mit mir ist. Ich habe mich geschämt, wie meine Mutter zu sein. Doch wenn mir heute Leute sagen, daß Du böse bist und keinem Zweck dienst, dann spüre ich, wie Du lebendig wirst und Dich kraftvoll meldest. Du willst nicht, daß ich Dich durch trügerische Techniken – wie "Meditation", "seine Mitte finden", einen erzwungenen "inneren Frieden", Dich "Erlösen" oder durch Vergebung – ignoriere. Du reagierst und beschützt mich heute, wenn Menschen mich als nachtragend, unversöhnlich oder als unfrei bezeichnen, sobald ich Dich zeige oder erwähne.

Ich habe erkannt, daß diejenigen, die Vergebung predigen und den Ärger verdammen, oft zutiefst durch ihren eigenen, unerkannten Ärger gezeichnet sind. Sie weigern sich, über ihre abwertenden, respektlosen, andere verurteilenden Einstellungen und sich über ihre eigenen Probleme mit Ärger Rechenschaft abzulegen und hinzuschauen, wie dies andere verletzt und ihnen schadet. Ich denke, daß sie im Grunde Angst vor Dir haben, lieber Ärger, und davor, was Du ihnen über ihre Kindheit und Geschichte berichten würdest. Sie bestreiten und verbieten sogar anderen ihre Gefühle und wollen nichts darüber hören. Sie verkaufen ihre Verleugnung als das Wundermittel für die Heilung – indem sie diese Verleugnung in das betrügerische Gewand der Vergebung verhüllen, die angeblich von Ärger und Hass befreit sei. Doch das funktioniert nicht, wie ihre oftmals zerstörerischen oder selbst-zerstörerischen Handlungen nur allzu traurig demonstrieren.

Meditation versucht, die "negativen Gefühle" zu überwinden, indem man sie an sich "vorüberziehen" lässt um seine Mitte und inneren Frieden zu finden. Diese Vorstellung ist auch in den Bereich der Therapie eingedrungen. Die Arbeit meiner Therapeuten war davon beeinflusst. Einer von ihnen behauptete, daß "das wahre Selbst" ein Ort der inneren Ruhe, des Mitgefühls, der Kreativität, des Mutes und der Neugier war. Doch er erwähnte nicht den Ärger als einen wichtigen, vitalen, höchst informativen Teil des wahren Selbst. Obwohl er Dich, lieber Ärger, sehr wohl akzeptierte, wenn Du manchmal hervorkamst, und obwohl er nicht Vergebung predigte, kannte er im Grunde keine Wertschätzung und Anerkennung für Dich. Er konnte die Informationen, die Du vermittelst, nicht wirklich ernst nehmen. Der Grund dafür ist – da bin ich mich sicher – daß er Dich in seinem eigenen Leben vermied. Er war der geduldige, verständnisvolle Therapeut für andere. Er konfrontierte sich nicht systematisch mit seiner eigenen Kindheit und erlebte nicht die Gefühle der Empörung und Entrüstung, die diese Arbeit in ihm hervorgebracht hätte. Er hatte nicht das Ziel, aus diesen Gefühlen immer mehr über sich selbst, seine Vergangenheit, sein Leben und seine echten Bedürfnisse zu lernen.

Ich denke, daß in den persönlichen Leben meiner drei Therapeuten für Dich, mein lieber Ärger, kein Platz war. Sie lebten immer noch wie die machtlosen, alles vergebenden, guten Kinder, die nichts als Harmonie erschaffen wollten. Alle drei waren von spirituellen Traditionen beeinflusst. Du warst für sie nicht ein willkommenes, wichtiges Gefühl, das ihnen half, die Wahrheit über ihre Kindheitsschmerzen zu entdecken. Als ich mich von ihnen in die Irre geführt und verraten fühlte, verließ ich meine Arbeit mit ihnen. Ohne daß die urwichtige Rolle erkannt und gesehen wurde, die Du bei der Aufarbeitung meiner Kindheit und gegenwärtigen Realität spielst, konnte ich nicht ein selbstbewusster Menschen werden, denn Du, mein lieber Ärger, bist ein ganz besonderer, essentieller Teil meiner Gefühle und meines wahren Selbst.

Ich brauchte lange Zeit, um Deine Bedeutung zu erfassen und um Dich willkommen zu heißen. Doch inzwischen hat sich unsere Beziehung verändert; Du bist mein Freund geworden. Wenn ich mit den körperlichen und emotionalen Aussagen, oder Symptomen, meines Körpers kommuniziere und verstehe, wie er alten Schmerz ausdrückt, dann zeigst Du mir immer tiefere Schichten von Schrecken aus meiner Kindheit, die mich gefangen hielten und mich an zerstörerische Menschen fesselten. Meine Erfahrungen mit Dir sind faszinierend und erhellend. Wenn ich Dir mit Achtung zuhöre – oder einem anderen Menschen, der mich hören und verstehen kann, mitteilen kann, warum ich ärgerlich bin – dann weiß ich, daß Du erleichtert bist, weil Du Dich ausdrücken konntest und verstanden fühlst.

Wenn ich Dich angehört habe, kommst Du zur Ruhe und schenkst Du mir inneren Frieden. Was Du mir enthüllt hast, wird nun zur Tatsache. Du ermöglichst es mir, daß ich die Realität ohne Scheuklappen wahrnehme. Du gewährst mir Klarheit über mein vergangenes und gegenwärtiges Leben. Du schenkst mir Selbstvertrauen, Kraft und Klarheit. Heute kann ich die Ohnmächtigen mit Achtung und Mitgefühl behandeln, und den Mächtigen die Wahrheit sagen. Heute weiß ich, daß alle Gefühle höchst wichtige Informationen vermitteln, wenn wir sie achten und für sie offen sind.

© Barbara Rogers,  Januar 2007

* Anmerkung: In seinem Buch "Base Instincts" schreibt Jonathan Pincus writes über die Entwicklung des Gehirns eines Babies:

"Warum ist das unausgereifte Nervensystem so empfänglich für die Anregung seiner Umgebung – oder empfindlich gegen den Mangel davon? Bei der Geburt sind menschliche Kinder vollkommen hilflos. Sie können atmen und ihre Herzen schlagen, doch sie können nicht sitzen, krabbeln, gehen, sprechen oder nachdenken. Alles, was sie tun können, ist essen, schlafen und weinen. Das kommt daher, weil das Gehirn noch nicht ausgereift ist, obwohl die Anzahl der Nervenzellen bereits vollständig ist. Im Verlauf der Kindheit beginnen die Nervenzellen im Gehirn den Kontakt mit anderen Nervenzellen herzustellen und treiben so den Prozess der Myelinisation voran. Myelinisation bezieht sich auf die Ablagerung eines fettigen Isolationsmaterials, das die Nervenfasern bedeckt; ohne diese Isolationsschicht können sie nicht elektrische Impulse transportieren und daher andere Zellen nicht kontaktieren. Myelinisation im hinteren Teil des Gehirn, den Hinterhautslappen, ist bei der Geburt fast vollständig. Allmählich schreitet die Myelinisation vorwärts, wobei die Frontallappen der letzte Teil ist, der vollständig myeliniert wird. Der Prozess der Myelinisation ist erst im Alter von etwa zwanzig Jahren abgeschlossen.

"Das unentwickelte Nervensystem ist wie ein Wald junger Bäume. Die Anzahl der Bäume ist in etwa die gleiche in der Jugend, und wenn der Wald ausgereift ist – doch was für einen Unterschied macht die vollständige Entwicklung der Wurzeln, Zweige und Äste für den Wald als Ganzes aus! Wenn die Umgebung zu kalt, zu trocken, zu nass, zu schattig ist oder es an Ernährung mangelt, dann werden die Wälder sich nicht zu der Grenze ihres genetischen Potentials entwickeln oder sie sind um ihre Anpassung betrogen worden.

"Wie die Bäume des Waldes, so antworten die Nervenzellen eines Säuglings auf die Sinnesanregungen der Umgebung. Kinder lernen, was um sie herum geschieht, und die Entwicklung ihres Nervensystems hängt von der Qualität und dem Umfang der Sinnesanregungen ab. Scans von schwer vernachlässigten Kindern haben gezeigt, daß bestimmte Teile ihres Gehirns unterentwickelt sind. Untersuchungen weisen darauf hin, daß  – wenn ein Baby nicht gehalten und berührt wird und wenn nicht mit ihm gesprochen wird und ihm nicht all die Sinnesanregungen gegeben werden, die Bekundungen elterlicher Liebe sind – dann ist ein Teil des kindlichen Gehirns nicht angemessen gegliedert. Das Netzwerk im Gehirn eines Babies, das vernachlässigt oder misshandelt wurde, ist vermutlich nicht normal, weniger dicht und weniger vollständig."

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