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Briefe an Barbara

 

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Ausbruch aus dem Nebel der Bewunderung

 

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andere Entgegnungen an Alice Miller

 

 

 

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Sabines Brief

Auslöschung

 

Kommentar zu der Entfernung von Barbara Rogers Antworten auf Leserbriefe von der alice-miller.com Website:

Sehr geehrte Frau Dr. Miller,

seit ich vor über einem Jahr Ihre Website entdeckt habe, lese ich regelmäßig die Leserpost; nicht nur die jeweils neuen Zugänge, sondern ab und an auch wieder in den älteren. Kürzlich, als ich eine meiner eigenen Zuschriften aufrief, bemerkte ich, dass der Kommentar von Barbara Rogers fehlte. Sie hatte mir unter Ihre Antwort höchst empathische Zeilen geschrieben, die sehr wertvoll für mich sind –aber nun muss ich schreiben: waren, weil sie verschwunden sind.

Da ich von Ihrem persönlichen Konflikt mit Barbara Rogers weiß, weil ich damals Ihren post gegen sie gelesen habe, ahnte ich, was geschehen war und klickte mich, um sicherzugehen, durch die Leserzuschriften aus der Zeit, als Barbara mit Ihnen zusammen die Website betreute. Sie haben tatsächlich ihre sämtlichen Kommentare entfernt!

Ich bin erschüttert über diesen Akt der Willkür. Sie haben es nicht angekündigt und begründet, sondern heimlich gelöscht. Wie auch könnte man dieses perfide Vorgehen, das mich durchaus an Methoden totalitärer Regimes erinnert, rechtfertigen? Was haben Barbaras Antworten auf unsere Zuschriften mit IHREM höchst persönlichen Problem mit ihr zu tun? Was anderes könnten Sie damit bezwecken wollen als Barbara zu „bestrafen“, ihre Arbeit zu entwerten, sie zu demütigen und zu verletzen? Sie tun dies auf dem Rücken Ihrer Leserinnen und Leser, ungeachtet derer Gefühle, die Sie damit in ihnen auslösen.

Ich bin entsetzt über dieses Zeichen von blinder Rachsucht. Dass ausgerechnet Alice Miller selbst nicht erkennt, dass sie hier noch etwas nicht Gefühltes, immer noch Verdrängtes ausagiert, was nie und nimmer Barbara selbst meinen kann! In Ihrer Wut adressieren Sie Barbara - stellvertretend für Ihre Peiniger. Das ist doch giftiges, blindes (Eltern-) Verhalten: „Wenn du dich nicht verhältst wie ich es will, bestrafe, vernichte ich dich!“ Sie haben tatsächlich Barbaras Spuren ausgelöscht, ich kann es noch gar nicht fassen. Sie wollen im Nachhinein ihre einstige Existenz auf dieser Website leugnen. Barbaras Kommentare gehören aber nicht Ihnen, sondern jenen, an die sie gerichtet sind.

Sie verschwenden tatsächlich keinen Gedanken an uns, Ihre Leserinnen und Leser. Es scheint Ihnen gleichgültig zu sein, wie es sich für uns anfühlt, wenn wir plötzlich zufällig entdecken, dass Sie Barbaras Antworten einfach „weggeschnitten“ haben. Können Sie wirklich nicht verstehen, wie wichtig und wertvoll gerade diese empathischen Kommentare waren und weiter gewesen wären – auch für alle neuen Besucher Ihrer Website? Können Sie tatsächlich nicht fühlen, dass diese Auslöschung für diejenigen, denen diese von Ihnen entfernten Antworten galten, schmerzhaft und wohl auch oftmals triggernd ist – ganz abgesehen davon, dass solch kleinliches Verhalten einfach nur unmöglich ist?

(Seit Barbara die Leserpost nicht mehr mit beantwortet, sind Ton und Temperatur der Kommentare spürbar kälter geworden. Um nur ein Beispiel zu nennen: Auf die geradezu liebevoll, sensibel eingeleitete lange Zusammenfassung eines weiteren grausamen Kinderschicksals über eine lange Textstrecke hinweg -vom 01.Februar 2009 „Der Terror“- antworten Sie nur lapidar:
„AM: Es ist ein jahrelanges Grauen.“ Das tut mir weh; wie barsch abgefertigt fühlt sich wohl die Verfasserin dieser Zuschrift selbst? Das atmet emotionale Kälte. Es war tatsächlich Barbara Rogers, die Wärme und echte Anteilnahme in die Antworten trug.)

Ihr gesamtes Werk ist voll mit klugen und konsequenten Erklärungen solch giftiger Verhaltensweisen, wie ausgerechnet Sie selbst sie nun an den Tag legen! Sie sind in blindes Ausagieren gefallen, anders ist diese Aktion nicht zu erklären.

Erkennen Sie nicht, wie Sie nicht nur Barbara, sondern auch sich selbst und uns „draußen im Internet“, in den Foren, getroffen haben mit ihrem blinden Hass, der sie so weit über jedes Ziel hinausschießen lässt? Ich beziehe mich damit natürlich auch und besonders auf Ihren post, der alles ja erst ins Rollen brachte:

„I even once thought that Barbara could BECOME a therapist with my help but today I would no longer say this because I think that working with IFS can’t help to confront the reality of our parents and to work with patients mistreated in childhood who need to feel eventually their deeply repressed rage to become free. I think that the IFS, like so many other methods was developed exactly to AVOID the confrontation with one's parents out of fear that everybody knows. Thus it is an INTERNAL SYSTEM. Today, after some new experiences, I see it much more clearly. SO I CAN'T RECOMMEND A FORUM THAT WORKS WITH A METHOD, WHICH CONTRADICTS WITH THE CONCEPT OF THERAPY THAT I DEVELOPPED AFTER 50 YEARS OF THERAPEUTIC EXPERIENCE.

"Concerning Norman I do think indeed that one can give up his blindness in 3 years if one has the courage to feel and to fully see the reality of one's childhood so he can become free from the confusion of his parents. Norman 's development shows that this is possible and MANY of people writing to this mailbox confirm that they did not need decades to change. But if you are trapped in confusion full of fear even decades can’t be enough to change. There are hundreds of therapies concepts offered on the Internet that try to help by avoiding the truth about the child mistreatments like IFS but they don't succeed as long as they are afraid of the patients hidden rage. Norman seems to be able to overcome this fear because he doesn’t deny it and can thus honestly work on it. He doesn’t need to be a guru to feel well about himself.”

Ich spüre durchaus auch Neid und Missgunst aus diesen aggressiven, arroganten Zeilen. Sie schmeißen Barbara Rogers damit Klötze in den Weg, Sie versuchen sogar, sie zu zerstören, menschlich und beruflich. Das Urteil, das Sie fällen, hat seine Wurzeln im alten Hierarchiedenken. Es ist vernichtend, und wäre die Wahrheit nicht stärker als die Lüge, würden nicht die meisten Menschen Ihre Absicht durchschauen, könnten Sie mit solch einer Beurteilung, die Sie in voller Absicht wohlgemerkt öffentlich im World Wide Web ausgesprochen haben, tatsächlich großen Schaden anrichten.

Mit diesen Worten verhalten Sie sich auch wie eine (ausagierende) Mutter, die ein Kind (Norman) extrem lobend heraushebt, um damit ein anderes (Barbara) absichtlich und systematisch zu entwerten, fertigzumachen, dabei aber beide Kinder nur benutzt. Die Verleumdung, Barbara könne – im Gegensatz zu Norman – keine Therapeutin werden, weil sie – im Gegensatz zu Norman - Angst vor der in den Klienten versteckten Wut hätte, ist unfassbar. Es existiert keine Stelle, weder in Barbara Rogers bisherigem Werk noch in ihren Kommentaren noch in ihren posts, die dies belegen würde. Im Gegenteil, wenn jemand die heilsame Kraft berechtigten Ärgers ausführlich und klar beschreibt, dann sie: "Ein Liebesbrief an meinen Ärger:" ( http://www.screamsfromchildhood.com/aerger_liebesbrief.html)

Natürlich kennen Sie Barbaras Texte, und Ihr Vorwurf ist nichts anderes als eine absichtlich falsche Behauptung, um Barbara Rogers vor aller Welt zu diskreditieren. Doch dies reichte Ihnen offensichtlich immer noch nicht; denn nun mussten auch noch auf Ihrer Website alle „Erinnerungen“ an Barbara, alle Spuren Ihrer einstigen so hilfreichen und empathischen Begleitung ausgelöscht werden. Wie Sie damit auch (von allem anderen abgesehen) die freundliche Unterstützung, die so gute Arbeit Ihrer einstigen Mitarbeiterin mit Füßen treten! Welch Rachsucht, die sie dazu treibt, die Leserpost zu fälschen. Diese Kommentare sind doch auch geistiges Eigentum von Barbara und eigentlich auch „Eigentum“ derer, an die sie gerichtet waren! Es waren UNSERE Kommentare! Für mich ist dieses heimliche Löschen ein gewaltiger Vertrauensbruch. Sie haben Barbaras Kommentare unterschlagen und Sie betrügen damit meines Erachtens sogar auch die neuen Leserinnen und Leser, weil sie ihnen Kommentare vorlegen, die einmal anders gelautet haben; es fehlen sehr wichtige Teile.

Wenn Sie Ihre Wut doch nur an die Person(en) richten könnten, die auch Sie, sehr geehrte Frau Dr. Miller, eigentlich meinen, denen Ihre berechtigte Wut tatsächlich gebührt, bräuchten Sie nicht länger stellvertretend Menschen wie Barbara Rogers und andere anzugreifen - und sich letztendlich damit selbst zu schaden. Mit diesen aggressiven Aktionen, meine ich, haben Sie auch für sich selbst viel kaputtgeschlagen, vielleicht mehr als Sie jetzt erkennen können. Das zu erleben tut ebenfalls weh. Sie hätten es gar nicht nötig, eine erwiesenermaßen erfolgreiche und gute Methode wie z.B. IFS so vernichtend anzugreifen und zu verleumden, aber auch dieser Angriff erscheint mir nur stellvertretend, kam er ebenso plötzlich und willkürlich wie die Auslöschung von Barbaras Kommentaren auf Ihrer Website. Woher kommt diese durchscheinende Angst, die Sie so einschränkt, dass Sie immer noch keine „anderen Götter“ neben sich ertragen?

In Ihrem offenen Brief an alle Teilnehmer des Forums vom Mai 2001

„Brief an Steven und alle: Ich bin kein Guru“ schreiben Sie:

„Also seht mich bitte nicht als Guru an. Das würde mich wieder in eine besondere Position bringen, auf der ich nicht mehr sein möchte. Ich bin nicht Eure Lehrerin oder Anführerin, ich gebe keine Ratschläge oder dränge irgendetwas auf. Ich bin nicht Eure Mutter oder Großmutter, ich bin Alice, die Schwester im Schmerz, wie Bents Schwester Toril, die ihm sagen kann: "Ich weiß, worüber du sprichst, ich kenne Mama und Papa und die Antworten, die sie uns gaben, weil ich endlich fühlen kann.""

Können Sie tatsächlich fühlen? Was Sie Barbara vorwerfen, machen Sie selbst. Sie sind es, die sich wie ein Guru verhält, der sehr wohl in einer besonderen Position sein möchte: in der Position, die einzig seligmachende Wahrheit gepachtet zu haben. Sie erheben einen Führungsanspruch, drängen uns doch geradezu Ihre unerbittliche Ablehnung sämtlicher derzeitiger therapeutischer Methoden auf, die nicht Ihren Stempel tragen, ungeachtet dessen, wie sinnvoll und erfolgreich sie tatsächlich sind.

Die Diffamierung von Barbara IST ein Rat-Schlag in seiner negativen Umkehrung. Sie sprechen „ex cathedra“ und lassen keine Zweifel, schon gar keine Selbstzweifel offen. Damit entfernen sich immer weiter von der Ebene, auf der Sie sein wollten als unsere „Schwester im Schmerz“.

Mit wie viel Wohlwollen, Empathie und Freude hätten Sie nun gerade Ihre langjährige Weggefährtin Barbara Rogers auf einen neuen Weg, in ihren Wirkungskreis als Therapeutin entlassen können. Zu Recht könnten Sie endlich eine Ihnen persönlich bekannte praktizierende Therapeutin hilfesuchenden Menschen empfehlen, und nichts würde damit Ihre eigenen Verdienste schmälern. Aber das ist Ihnen leider nicht möglich. Sie haben sich für missgünstige Aggression und Rachsucht entschieden, für eine zutiefst ungerechte Auslöschung, die mich persönlich schmerzt und empört und die ich verurteile.

Ich schließe mit einem Zitat aus Barbara Rogers’ Erwiderung an Sie, "escape from the fog of admiration." (http://www.screamsfromchildhood.com/escape_admiration.html)

„Bullies begrudge others what they lack themselves and what distinguishes their victims, whatever that may be: vitality, integrity, compassion, truthfulness, warmth, inner freedom, dignity, curiosity, courage, the richness of their feelings, the brave exploration of their inner life, their ability to express needs, and their strength to be true to themselves. Bullies do not acknowledge and explore their unwelcome feelings but deny their pain, envy and harmful parts acting out.

(…)

"Acting out from a raging bully-part signals an alarming therapeutic dead-end street. Therapy has failed if one cannot distinguish between being in one's true self -- or a dissociated self. We are not liberated, and our approach to therapy is exposed as unsuccessful, if we remain stuck in dissociation and cannot address this severe suffering in our therapeutic work.”

Schmerzhaft aber auch mit heilsamer Erkenntnis aus dem Nebel der Bewunderung aufgetaucht, mit Bedauern und Enttäuschung

grüßt Sie

Sabine Becker

10. Februar 2009


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